Gaming und E-SportsGemeinsam bei der Gamescom Lan in andere Welten eintauchen

Lesezeit 4 Minuten
Blick in die volle Halle der ersten Gamescom Lan in der Koelnmesse.

Am Freitag startete die erste Gamescom Lan in der Koelnmesse.

Die erste Gamescom Lan lockt zahlreiche Spieler in die Koelnmesse in die Domstadt. Drei Tage lang können die Spieler hier zocken. 

Dunkel mögen es die Gamer. So sieht man beim Betreten der Halle der Koelnmesse vor allem die vielen flackernden Bildschirme und die leuchtenden Farben der Tastaturen.

Mehr als 1200 Spieler besuchen an diesem Wochenende die erste Gamecom Lan in Köln. Von Freitag bis Sonntag treten sie in verschiedenen E-Sports an – und spielen um ein Preisgeld von insgesamt 45.000 Euro. Dabei können die Gamer gemeinsam oder alleine um den Sieg kämpfen. Viel wichtiger als der Wettkampfgedanke scheint hier aber das Miteinander.

Es geht um das gemeinsame Spielen

So geht es auch Alexander Hoffmann. Er ist am Freitag extra für die Gamescom Lan von Osnabrück nach Köln gefahren. Gegen 11.30 Uhr ist er in der Halle angekommen: „45 Minuten hatte die Bahn Verspätung. Das ist wichtige Zeit zum Spielen“, erzählt Hoffmann schmunzelnd. Es ist nicht die erste Veranstaltung dieser Art, die er besucht. „Meine erste Lan war 2016 in Leipzig, seitdem bin ich jedes Jahr irgendwo.“

Lan-Partys kennt der 32-Jährige auch noch aus seiner Jugendzeit. „In meinen Teenagerjahren haben wir uns noch mit circa 15 Personen im Gemeindehaus der Kirche zu Lan-Partys getroffen. Der Pastor war damals ganz offen und begeistert davon, dass wir uns zusammengefunden haben“, sagt Hoffmann. Er spielt gerade „Helldivers 2“, was erst kürzlich auf den Markt gekommen ist. „Man ist Teil einer Weltraumeliteeinheit“, erklärt Hoffmann. Ihm ginge es dabei nicht um das Gewinnen, sondern um das gemeinsame Spielen: „Es ist ein zeitloses Genre, man spielt nicht gegeneinander, sondern hat zusammen eine gute Zeit.“

Lan-Partys als Vorbild für die Gamescom Lan

Hat die erste Gamescom Lan in Köln mit organisiert: Dennis Gehlen.

Hat die erste Gamescom Lan in Köln mit organisiert: Dennis Gehlen.

„Lan“ ist die Abkürzung für „Local Ara Network“. Gerade in den späten 90er und 2000er Jahren waren sogenannte „Lan-Partys“ ein Phänomen: Gruppen von Computerspielern trafen sich bei einer Person zuhause – und alle hatten den eigenen PC mit im Gepäck. Dann wurden die Computer zusammengeschlossen und das gemeinsame Spielen konnte losgehen. Nun haben sich die Zeiten verändert und die Technik hat sich weiterentwickelt. So läuft mittlerweile vieles über das Internet – dort treffen sich die Spieler virtuell und tauchen zusammen in andere Welten ein.

Jetzt möchte Dennis Gehlen, Gründer und Geschäftsführer der Event- und Produktionsfirma TakeTV, mit der Gamescom Lan das gemeinsame Spielen wieder in den Fokus rücken: „Der Kern ist das Gaming“, erklärt er. Die Idee sei, eine Veranstaltung zu kreieren, die zwar im weitesten Sinne an die Gamescom angeschlossen ist, aber ein eigenes Event bildet. Gefördert wird sie von der Film- und Medienstiftung NRW und durchgeführt von MYI Entertainment und TakeTV.

Stars der Gamingwelt in Köln

Mit dabei sind auch echte Stars aus der Szene wie die „Content-Creator“ Maxim, MckyTV und Honeypuu. Die haben sich durch Videos und Livestreams auf Plattformen wie YouTube oder Twitch eine große Fangemeinde aufgebaut. Auch diese möchte Gehlen erreichen – und das nicht nur in der Koelnmesse.

„Wir haben hier knapp 90 Content Creator, nahezu die komplette junge Generation wird davon mitbekommen“, sagt Gehlen. Da die vielen Stars der Gamingwelt auch live aus der Halle streamen, Bilder und Videos machen, erreicht die Gamescom Lan nicht nur diejenigen, die vor Ort sind: „Von zuhause schauen Millionen junger Menschen nach Köln“, ist sich Gehlen sicher. 

Ruhebereich und dekorative Mitbringsel 

Bei der ersten Gamescom Lan in der Koelnmesse haben viele Spieler ihre eigene Dekoration mitgebracht.

Bei der ersten Gamescom Lan in der Koelnmesse in der Domstadt haben viele Spieler ihre eigene Dekoration mitgebracht.

Trotz der vielen Menschen ist die Atmosphäre ruhig und entspannt. Wem es doch irgendwann mal zu laut wird, der kann sich in den Ruhebereich zurückziehen. Dort gibt es für die Besucher auch die Möglichkeit, auf mitgebrachten Isomatten in Schlafsäcken zu übernachten. 

Auf den Plätzen der Gamer gibt es von Kuscheltieren bis hin zu Lichterketten und Leuchtbannern alles Mögliche zu entdecken. Die Besucher haben es sich für die drei Tagen, die sie hier verbringen, sichtlich gemütlich gemacht. Vielen haben bequeme Kleidung und sogar Hausschuhe an. Das spiegelt auch die Atmosphäre wider: Alles wirkt hier geradezu familiär und freundschaftlich, wie ein großes Zeltlager oder Klassentreffen. 

Wenige Resttickets gibt es noch auf der Webseite der Gamescom Lan zu kaufen.

Rundschau abonnieren