Bonner Gastro-SzeneBistro Piccola in Hersel hat einen Faible für Italien

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Im Bistro Piccola in Hersel ist Alexandra Disch die Gastgeberin

Im Bistro Piccola in Hersel ist Alexandra Disch die Gastgeberin

Gastro-Szene in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis: Michael Sachse hat Alexandra Disch in ihrem Bistro Piccola in Hersel und den Empanada Club in Bonn besucht

Das Erscheinungsbild des Bornheimer Ortsteils Hersel verändert sich in rasantem Tempo. Das liegt vor allem am stetig wachsenden Gewerbepark hinter dem Haltepunkt der S-Bahnlinien 16 und 3. Wo früher eine Kiesgrube war und sich mittlerweile immer mehr Firmen ansiedeln, steigt der Bedarf an gastronomischen Einrichtungen. Erst vor wenigen Monaten hat dort mit dem „XIAO“ ein Franchiseunternehmen mit der Eröffnung eines chinesischen Restaurants seine Premiere gefeiert. Das Lokal verfügt über eine enorme Größe und bietet innen Platz für bis zu 420 Gäste. Jetzt hat der gastronomische Gegenentwurf nur etwa zweihundert Meter entfernt auf derselben Straße eröffnet. Verantwortlich ist Alexandra Disch mit ihrem Bistro Piccola.

Im Neubau fast am anderen Ende der frisch geteerten Mainstraße ist eine Halle für Handwerksbetriebe und Büros entstanden, in deren Erdgeschoß das Bistro residiert. Ganz so klein, wie der Name suggeriert, ist das Bistro nicht. Schließlich können immerhin über 26 Gäste Platz nehmen. Alexandra Disch plant zudem, sobald das Wetter es erlaubt, auch die Außenterrasse mit zehn weiteren Tischen zu bewirten.

„Ich habe mir mit dem Lokal einen lange gehegten Wunsch erfüllen können“, sagt sie. Zuvor hatte sie lange für eine Internet-Agentur gearbeitet. Die Neu-Gastronomin hat ein ausgesprochenes Faible für Italien. Außerdem hat sie italienische Verwandtschaft. Das sind genügend Gründe, sich auch gastronomisch Italien zu widmen. Auch wenn das Bistro ein wenig versteckt liegt, ist die Gastgeberin vom Standort überzeugt. Zur Kundschaft sollen nicht nur die Gewerbetreibenden im direkten Umfeld zählen, sondern auch die Bewohner aus dem nahe gelegenen und jüngst entstandenen Neubaugebiet direkt an der B9.

Das Ambiente hat Alexandra Disch vornehmlich in Schwarz und Weiß gehalten. „Es sind meine Lieblingsfarben, sie harmonieren gut mit dem grauen italienischen Fliesenboden“, sagt die 40-jährige. Die Wände zieren Schwarz-Weiß-Fotos, die die Gastgeberin in ihren Urlauben in der Toskana, am Gardasee oder in Ravello an der Amalfiküste gemacht hat. Weitere Fixpunkte, die für eine familiäre Atmosphäre sorgen, sind moderne schwarzbezogene Stühle, helle Holztische und eine Bar, die mit Holzpaneelen verziert wurde.

Das kulinarische Angebot basiert auf drei Klassikern der Cucina Italiana: Antipasti, Toastone und Pinse. Als Vorspeisen werden zum Beispiel Caprese aus Büffelmozzarella mit Tomaten und Balsamico (9,90 Euro) oder Vitello Tonnato (12,90 Euro) angeboten. Die italienische Sandwich-Variante Toastone aus geröstetem Brot wird mit vier verschiedenen Belägen kombiniert. Dazu zählen die Varianten „Verdure“ mit Gemüse, Mozzarella, Rucola und grünem Pesto (6,50 Euro) oder „Prosciutto e Formaggio“ mit gekochtem Schinken und italienischem Käse (6,90 Euro). Pinsa ist die Alternative zur Pizza aus Sauerteig mit Tomatensauce.

Serviert werden zum Beispiel Pinsa Mortadella (11,90 Euro) oder Pinsa Prosciutto e Rucola (13,30 Euro). Mittags erwartet die Gäste ein spezielles Angebot. Es gibt etwa ein Toastone (8 Euro) oder eine Pinsa (13 Euro) inklusive eines Softdrinks. Die Pinsa plus einem Glas Hauswein wird für 15 Euro serviert. Den italienischen Kuchen Torta della Nonna (Stück für 3,50 Euro) backt die Gastgeberin ebenso selbst wie das Mandelgebäck Mandorlini (Stück für 1,20 Euro). Die Bohnen für die Kaffeespezialitäten stammen aus dem Bonner Espresso Studio.

Die weitere Getränkekarte umfasst neben italienischer Limonade diverse Flaschenbiere, darunter das italienische Peroni. Es gibt zudem reichlich Aperitifs, Digestifs und zwei Longdrinks (Gin Tonic und Cuba Libre für je 8 Euro). Das Weinsortiment kann unter anderem mit Lugana vom Weingut Tenuta Roveglia (0,2 l für 6 Euro) und Primitivo die Manduria Riserva vom Weingut Masseria La Volpe (0,2 l für 7 Euro) aufwarten.

Piccola Bistro, Mainstraße 8b, 53332 Bornheim-Hersel, Telefon (0 22 22) 989 89 23, montags bis freitags 11.30 bis 21.30 Uhr

Der neue Empanada Club auf dem Bonner Friedensplatz

Seit zehn Jahren betreibt Diego Zellner das Café „Mayras Wohnzimmer“ im Beueler Zentrum. Sein Vater Francisco verwöhnt derweil die Gäste im Café „Apfelbäcker“ in Merten mit Kaffee, Kuchen und Backwaren. Nun haben sie gemeinsam den Empanada Club auf dem Bonner Friedensplatz eröffnet. Beide beabsichtigen, lateinamerikanische Spezialitäten in der Region bekannter zu machen. Vor allem in Argentinien und in ihrer Heimat Uruguay sind Empanadas der absolute Renner: „Wir haben lange gesucht, bis wir das passende Konzept für ein Bistro gefunden haben“, sagt Diego Zellner. In Spanien entdeckten Vater und Sohn das Franchise-Unternehmen Empanada Club, das seinen Ursprung in Barcelona hat und von dessen Angebot sie schnell überzeugt waren. Die erste Filiale in Deutschland ist nun im Eingangsbereich des Rewe-Supermarkts auf dem Friedensplatz eröffnet worden.

Fans von Empanadas kommen am Bonner Friedensplatz auf ihre Kosten.

Fans von Empanadas kommen am Bonner Friedensplatz auf ihre Kosten.

Das kleine Bistro befindet sich im Untergeschoss des Eckgebäudes, das man über eine Rolltreppe erreicht. Im Empanada Club werden die gefüllten Teigtaschen im Ofen gebacken und können an einem der Hochtische verzehrt werden. Alternativ eignen sie sich aber auch ausgezeichnet als Streetfood. 22 verschiedene Empanadas stehen zur Auswahl. In Lateinamerika zählen Fleisch und Käse zu den zentralen Nahrungsmitteln. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass viele der Teigtaschen mit Fleisch gefüllt und mit Käse überbacken werden.

Zu den angebotenen Sorten zählen zum Beispiel „La Ahumada“ mit Flanksteak vom Rind und geräuchertem Scamorza-Käse, „La Choriza“ mit spanischer Paprikawurst, gegrillter Paprika und Havarti-Käse oder „Carne Suave“ mit gehacktem Kalbfleisch, karamellisierter Zwiebel und gekochtem Ei. Für vegetarische Gäste gibt es unter anderem die Varianten „Caprese“ mit Tomate, Mozzarella, Basilikum und Olivenöl oder „Maíz y Béchamel“ mit Mais und Bechamelsauce.

Auch die Fans von Süßspeisen kommen mit der Sorte „La Pecadora“ (Baiser, Nutella und Dulce de Leche) zum Zug. Eine Empanada kostet in der Regel 3,50 Euro. Es gibt darüber hinaus kombinierte Angebot wie zum Beispiel sechs Empanadas für 20 Euro oder Empanadas plus Dessert und Kaltgetränk für neun Euro. „Für uns ist der erste Empanada Club eine Testphase. Sollte das Angebot gut angenommen werden, möchten wir schon bald in Bonn und Köln zwei weitere Bistros mit identischem Angebot eröffnen“, blickt Diego Zellner voraus.

Empanada Club, Friedensplatz 1-3 (Untergeschoss), 53111 Bonn, Telefon (02 28) 96 12 05 17, montags bis samstags 10 bis 21 Uhr

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