Die Tradition des MaibaumsWie komme ich in Rhein-Berg legal an eine Birke? Ein Überblick.

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Ein mit bunten Bändern geschmückter Maibaum im Wind.

In Rhein-Berg gibt es etliche Möglichkeiten, legal an einen Maibaum zu kommen.

Der Mai steht vor der Türe und mit ihm kommen die bunten Maibäume. Wer ein Exemplar sucht, hat im Bergischen mehrere Möglichkeiten.

Im Rheinland und anderen Regionen in Deutschland ist es Tradition, jungen, unverheirateten Frauen als Zeichen der Liebe einen Baum an den Kamin zu binden oder vor die Türe zu pflanzen. In den Städten ist es üblich, einen Birkenzweig vor dem Fenster anzubringen, um seine Liebe zu beweisen.

Die Ursprünge des Maibaums sind umstritten. Caesarius von Heisterbach liefert den ersten schriftlichen Hinweis zu der Tradition. Der Mönch schrieb um 1222 in seinem Kloster bei Königswinter einen Text über die Sitten- und Kulturgeschichte seiner Zeit, wozu der Baum gehörte. Auch Martin Luther übersetzte in Psalm 118: „Schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars“.

Was sind die diesjährigen Besonderheiten?

In einem Schaltjahr ist es üblich, dass Frauen ihrem Liebsten einen Baum setzen. Trotzdem dürfen Männer ihrer Angebeteten eine Aufmerksamkeit schenken.

Was ist erlaubt? Ohne die Erlaubnis des Försters oder Besitzers ist es eine Straftat, einen Baum in einem Wald zu fällen. Laut Bußgeldkatalog kann das eine Geldstrafe von bis zu 7.500 Euro und eine Anzeige zur Folge haben. Um das zu vermeiden, gibt es verschiedene Verkaufsstellen.

Wer bietet Maibäume an?

Das Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen verkauft nachhaltige Maibäume, die aus Biotoppflegemaßnahmen aus Schutzgebieten stammen. Für viele Tier- und Pflanzenarten sind natürliche Offenlandbereiche, wie Trockenrasen oder Moorwiesen, unverzichtbar.

Werden sie nicht gepflegt, entstehe dort nach und nach Wald und die seltenen Gebiete verschwänden, erklärt Geschäftsführer Robert Schallehn: „Die Biotoppflege leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt wertvoller Offenlandflächen, in denen geschützte Arten wie die Zauneidechse, Wiesenpieper und die Feldgrille zu Hause sind.“

Gibt es nachhaltige Angebote?

Für alle, die ihren CO₂-Fußabdruck niedriger halten wollten, gibt es neben geschnittenen Bäumen auch Exemplare in einem Topf, die nach dem 1. Mai wieder eingepflanzt werden können. Das Gut verkauft auch rote Maiherzen aus Holz. Abgabe so lange der Vorrat reicht. Eine Voranmeldung ist möglich. Treffpunkt in Bergisch Gladbach auf dem Hof an den Eichen, Dienstag, 30. April, 9 bis 20 Uhr.

Ein ungeschmückter Maibaum (Birke) kostet neun Euro pro Meter, der Mindestpreis liegt bei 20 Euro. Wasserfestes Kreppband (unbegrenzt) kostet vier Euro. Ein getopfter und geschmückter Maibaum kostet zwölf Euro. Ein Maiherz liegt bei neun Euro. Anmeldung unter (0223) 9800514 oder per Mail an info@gut-leidenhausen.de

Wo werde ich noch fündig?

Förstereien in Rhein-Berg verkaufen ebenfalls Bäume zum Maifest. So sind die Förster in Bergisch Gladbach und in Rösrath vorbereitet auf junge Männer und Frauen, die einen Maibaum erwerben wollen. Treffpunkt in Bergisch Gladbach ist am Dienstag, 30. April, von 10 bis 18 Uhr, am Forsthaus Steinhaus. Die Zufahrt ist am Technologiepark Moitzfeld.

Kunden können hier allerdings nicht selbst schlagen. Die Bäume kosten zehn bis 30 Euro. In Rösrath (10 bis 19 Uhr) können Birken selbst geschlagen werden. Treffpunkt am Forsthaus Forsbach, Feldstraße. Wer online bestellen möchte, kann das auf der Webseite „Maibaumlieferung“ machen. 

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