Lebensmittel-Industrie im WandelAnuga FoodTec in Köln setzt Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit

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Sandrine Dixson-Declève hält die Eröffnungsrede bei der Anuga FoodTec 2024.

Sandrine Dixson-Declève hält die Eröffnungsrede bei der Anuga FoodTec 2024.

Die Anuga FoodTec, die internationale Zulieferermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, hat am Dienstag in Köln begonnen.

Globale Pandemie, Konflikte, Migration, Klimawandel – in ihrer Eröffnungsrede zeigte Sandrine Dixson-Declève, Co-Präsidentin des Club of Rome, die Herausforderungen auf, mit denen wir aktuell konfrontiert sind. Von einer „Polykrise“ spricht die Umweltwissenschaftlerin bei dem Startschuss der Anuga FoodTec in der Koelnmesse.

Notwendig sei also eine Transformation – auch in den Sektoren Energie, Ressourcenverbrauch und Lebensmittelproduktion. Die Lebensmittelindustrie könne nicht nur ihren eigenen Beitrag dazu leisten, sondern auch die Transformation hin zu einer CO₂-armen Produktion maßgeblich prägen. Die Anuga FoodTec rückt daher energie- und ressourceneffiziente Lösungsansätze in den Mittelpunkt.

Fokus liegt auf nachhaltigen Lösungen

Auf der Messe werden unter anderem Verpackungs-, Produktions- und Abfüllmaschinen präsentiert. Der Fokus liegt dabei auf nachhaltigen Methoden. Darunter fallen zum Beispiel spezielle Hitzetechniken, mit denen Material gespart werden kann, sowie ein Energie-Monitoring, mit dem die Qualität geprüft und Energie eingespart werden kann. Auch Filter, die für klare Luft und klares Wasser sorgen, werden im Rahmen der Anuga FoodTec gezeigt.

An anderer Stelle kann ein besonderer Mixer entdeckt werden. Dieser sogenannte Trajektionsmischer kann in nur 80 Sekunden veganes Hähnchenfleisch herstellen. Ein Eiersalat dauert zehn Sekunden, ohne dass Eierscheiben zerstört werden, Pizzateig braucht 30 Sekunden. Ein weiterer Hingucker auf der Messe sind große, spezielle Formsysteme, die fast alle 3D-Formen produzieren können, wie Kartoffelknödel oder Marzipanbällchen.

Relevant für die Branche ist auch die Digitalisierung der Produktion. Industrie 4.0 eröffne Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie neue Chancen der Vernetzung und Automatisierung ihrer Prozesse.

Schutz unserer Lebensgrundlagen

Die globalen Ernährungssysteme müssten sich grundsätzlich verändern, damit sie den Klimawandel nicht weiter befeuerten, erklärt Dixson-Declève. „Dies erfordert neue Wachstumsindikatoren, die den Schutz unserer Lebensgrundlagen berücksichtigen. Die Ernährungsindustrie muss sich auf diese einstellen“, führt Dixson-Declève weiter an.

Unter dem Leitthema „Responsibility“, also Verantwortung, soll die Messe sowohl die Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität aufzeigen, aber auch präsentieren, welche Möglichkeiten technologische Innovationen für eine weltweite Ernährungssicherheit bieten.

Alle drei Jahre lockt die Anuga FoodTec zahlreiche Vertreter der Lebensmittel- und Getränkeindustrie nach Köln. Für die diesjährige Messe, die noch bis Freitag, 22. März, geht, werden über 40.000 Fachbesucher aus rund 150 Ländern und mehr als 1600 Aussteller erwartet.

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