„Das nehmen wir selbst in die Hand“

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BERGISCH GLADBACH. Sieben Millionen Euro aus dem Stiftungsstock für Contergan-Opfer sind für die Forschung vorgesehen. „Das wollen wir selbst in die Hand nehmen“, sagt Stephan Nuding aus Schildgen, eines der Contergan-Opfer, die im vergangenen Herbst mit einem wochenlangen Hungerstreik auf sich aufmerksam machten. Nuding hat gemeinsam mit anderen Betroffenen ein Forschungszentrum gegründet.

Mit Wissenschaftlern, Ärzten, Psychologen und anderen Experten, die meisten davon selbst Contergan-Opfer, will das „International Contergan and Thalidomide Research and Development Center“ (ICTC) die Geschichte des Medikamenten-Skandals aufarbeiten, technische Hilfen etwa im Bereich der Prothetik sowie psychologische Betreuung untersuchen und weiter entwickeln und Lücken in der Sozialgesetzgebung aufdecken.

Seinen Sitz hat das Zentrum in Bergisch Gladbach und im ungarischen Hortobagy, wo Initiator Alfons Eller lebt. Auf lange Sicht wollen sich die Forscher einem Ärzteteam oder einer Klinik anschließen - wenn es nach Nuding geht, am besten in Gladbach. „Hier sind die Voraussetzungen optimal, das Evangelische Krankenhaus etwa würde erstklassige Bedingungen bieten.“ Zunächst müsse jedoch die Finanzierung durch die Stiftung des Bundes stehen. Um die Forschungsmittel bewirbt sich nicht nur das ICTC: „Wir wissen, dass da einige in den Startlöchern stehen“, sagt Nuding, „aber wir werden unsere Position massiv vertreten und notfalls klagen.“ Politik S. 5

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