„Mann des Tages“Einmaliger Ritterschlag für Kroos

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Der Leverkusener Toni Kroos jubelt nach seinem Treffer zur 2:0-Führung. (Bild: dpa)

Der Leverkusener Toni Kroos jubelt nach seinem Treffer zur 2:0-Führung. (Bild: dpa)

HOFFENHEIM. Jupp Heynckes ist kein Typ, der sich von ungefilterten Gefühlsausbrüchen beeinflussen lässt. Hatte der Trainer von Bayer Leverkusen schon den am Ende meisterlich herausgespielten 3:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim leicht relativiert - „Vor der Pause sind Fehler passiert, die nicht passieren dürfen“ - so mochte er hinterher auch nicht vorbehaltlos in die kollektiven Jubelarien über seinen Jungstar einstimmen. Und auch, dass sich selbst Hoffenheimer Fans aus ihren Sitzschalen erhoben und heftigst in die Hände klatschten, als Toni Kroos in der 81. Minute ausgewechselt wurde, konnte den Fußballlehrer nicht von seinem zweigeteilten Urteil abbringen: „Auf die erste Halbzeit kann er nicht stolz sein. Er muss auch Abwehraufgaben übernehmen. Da hatten Beck und Carlos Eduardo viel zu viele Freiräume“, krittelte der Ex-Nationalspieler, vergaß dann aber auch nicht die erneute Gala des gebürtigen Greifswalders mit zwei Torvorlagen - für Sami Hyypiä und Tranquillo Barnetta - und einem eigenen Treffer angemessen zu würdigen: „Toni hat eine tolle Entwicklung gemacht. Warum sollte er nicht auf den Zug nach Südafrika aufspringen - oder besser gesagt, ins Flugzeug steigen? Mit dem Schiff fährt man heutzutage ja nicht mehr zu einer WM“, witzelte Heynckes glänzend gelaunt.

Einzelgespräch mit dem Bundestrainer

Das sieht der Bundestrainer Joachim Löw nicht anders und kündigte an, beim zweitägigen Kurzlehrgang des Nationalteams heute und morgen in Sindelfingen ein umfangreiches Einzelgespräch mit Kroos führen zu wollen, der in der heutigen Ausgabe des Fachblatts „kicker“ übrigens zum dritten Mal in Folge zum Spieler des Tages gekürt wurde. Das gab's in 47 Jahren Bundesliga noch nie.

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Die Leihgabe des FC Bayern München selbst blieb freilich erstmal in der kontrollierten Defensive. „Das ist eine ganz gute Ausbeute. Aber ausruhen werde ich mich deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil - ich versuche, das noch weiter auszubauen“, kommentierte er relativ unaufgeregt die Tatsache, dass er mit acht Treffern und sieben Torvorlagen der aktuell torgefährlichste Mittelspieler der deutschen Eliteliga ist und verwies darauf, dass „ich in den ersten Monaten dieser Saison noch gar nicht regelmäßig in der Startelf war“.

Nichts Neues gibt es derzeit freilich zur Zukunft des allseits Hochgelobten zu vermelden. Bayern-Trainer Louis van Gaal hat sich jedenfalls immer noch nicht zu der von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge groß angekündigten Rückholaktion des Fußball-Juwels geäußert.

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