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JVA SiegburgGefängnis wird komplett leer geräumt

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SIEGBURG – Der zweite Transport mit Gefangenen von Siegburg nach Wuppertal rollte am heutigen Mittwoch. Die Justizvollzugsanstalt Siegburg (JVA) wird in Zukunft keine Jugendstrafanstalt mehr sein. Das komplette Gefängnis muss sich umstellen. Mit der Umstellung verlassen auch viele Mitarbeiter die JVA und gehen in die neue Haftanstalt in Wuppertal-Ronsdorf. Klar ist bislang, dass mehr als 50 Justizvollzugsbeamte ebenfalls versetzt werden. Dazu drei Lehrerinnen aus der JVA-Schule, mindestens drei der Pädagogen, dazu Sozialarbeiter und Psychologen. Diese vorläufigen Zahlen bestätigte Ruth Welten, stellvertretende Leiterin der JVA auf Nachfrage. „Das ist eine große Umstellung“, so Welten.

Dem Zeitplan des Justizministeriums zur Folge dauert der Umzug bis März 2012. Die Gefangenen werden in kleinen Gruppen verlegt. Das hat logistische Gründe: Die Gefangenen müssen auch in der neuen Haftanstalt im Gefängnisbetrieb arbeiten. „Wir haben Leute, die für die Hauswirtschaft zuständig sind, für die Reinigung oder die Küche“, erklärt Ruth Welten. Je nach Qualifikation werden Gruppen zusammengestellt. In Wuppertal läuft der Betrieb an, in Siegburg aus.

Ab 2012 wird die JVA dann ein Gefängnis für Erwachsene. Der Übergang wird mit einem klaren Schnitt gemacht. „Es wird nicht so sein, dass hier einfach Erwachsene in die leeren Zellen verlegt werden“, betont Welten, das lasse allein schon das Gesetz über den Jugendstrafvollzug nicht zu, der eine klare Trennung von Jugend- und Erwachsenenvollzug fordert.

Wenn im März kommenden Jahres beide Hafthäuser in Siegburg leer stehen, werden erst kleine Renovierungsarbeiten durchgeführt. „Ein größerer Umbau ist nicht geplant“, betont die Stellvertretende Leiterin. Welche Ausrichtung die JVA letztendlich bekommt, ob also eventuell ein reines Frauengefängnis oder ein Männervollzug, ist noch nicht entschieden.

Unter den Justizvollzugsbeamten der JVA ist derzeit die Verunsicherung groß, viele Kollegen wechseln nach Wuppertal, neue Beamte werden kommen. „Wir wüssten eben auch gerne, wie es weitergeht“, so ein Beamter.

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