Traditionsgaststätte in EitorfAusflugslokal Obereiper Mühle macht dicht

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Eitorf – Zum 1. Februar ist Schluss: Dann macht das Ausflugslokal Obereiper Mühle dicht. Die Traditionsgaststätte, mitten im Naherholungsgebiet Hüppelröttchen, wird Flüchtlingsunterkunft.

Pächter Frank Geier, der das Lokal vor drei Jahren übernahm, hätte eigentlich gern weitergemacht: „Ich hatte die Option, fünf Jahre zu verlängern – allerdings sollte ich 300 Euro mehr zahlen.“ Zu viel für den Gastronomen, der das deutlich in die Jahre gekommene Gasthaus und seine sieben Fremdenzimmer mit viel Enthusiasmus für Gäste herrichtete. „Es ist schade um das Haus. Lokale wie dieses gibt es kaum noch. Aber wenn es jetzt einmal einer anderen Nutzung zugeführt wird, dann wird es nie wieder eine Gaststätte werden.“

Viele Ausflügler im Sommer

Reiter, Motorradfahrer, Jagdgesellschaften und Ausflügler seien besonders im Sommer gern gekommen, erzählt seine Mutter Inge: „Einige waren darunter, die sehr traurig waren, dass wir nicht weitermachen können.“

Bis sein Vertrag zum 15. März ausläuft, muss er die ehemalige Ölmühle an der L 86 komplett leer räumen. Theke, Profi-Küche mit Gasherd und Abzugshaube, Tische, Stühle, Zimmereinrichtungen. Am 16. März übernimmt die Gemeinde das Haus.

Wie viele Flüchtlinge untergebracht werden sollen, konnte Verwaltungssprecher Manfred Derscheid am Mittwoch nicht sagen. Fachleute müssten sich zunächst über die nötigen Renovierung-, Sanierungs- und Umbaumaßnahmen informieren. Erst dann könne man den weiteren Verwendungszweck der Mühle bestimmen.

Aufgrund ihrer Lage und der Anbindung an die Schulen könnte die Gaststätte im Grünen durchaus für Familien geeignet sein. Ob ein dementsprechender Umbau in Wohnungen aber finanziell zu stemmen ist, wird noch geprüft werden müssen.

Pächter Frank Geier sagt: „Hier besteht ein extremer Renovierungsbedarf.“ Leitungen verliefen unter den abgehängten Decken, in den drei Jahren, in denen er die Obereiper Mühle führte, habe es mehrfach Probleme mit defekten Rohren gegeben, „da ist uns das Wasser an der Wand heruntergelaufen“. Auch die Heizkosten für das große Objekt seien nicht von schlechten Eltern. „Hier gibt es Flüssiggas und eine völlig überdimensionierte Heizanlage. Ich hatte im ersten Jahr Kosten von 10 000 Euro.“ Hinzu komme, dass die Obereiper Mühle nicht ans Kanalnetz angeschlossen ist, sondern nur über eine für 18 Personen ausgelegte Biokläranlage verfüge.

„Uns ist wichtig, dass wir erst einmal ein Objekt haben“, sagt Manfred Derscheid. Der Bedarf an Wohnraum für die wachsende Zahl von Flüchtlingen, die der Gemeinde zugewiesen werden, sei groß. „Unser Ziel ist es, die Turnhalle am Eichelkamp bis Ende des Jahres freizubekommen. Damit steht und fällt die Sanierung des Hermann-Weber-Bades.“

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