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SpitzenreiterDer 1.FC Köln gewinnt gegen Freiburg und ist Tabellenführer

Lesezeit 3 Minuten
Anthony Modeste

FC-Torschütze Anthony Modeste

Köln – „Spitzenreiter“-Rufe, Karnevals-Gesänge in Endlosschleife und La Ola, die durchs Stadionkarree rollte – das Müngersdorfer Stadion erlebte vor 47.200 Zuschauern einen Stimmungsrausch der besonderen Art. Denn die Mannschaft des 1. FC Köln erfüllte ihren Fans nach 20-jähriger Abstinenz den Traum von der erstmaligen Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga.

Mit einem 3:0 (3:0)-Erfolg über den SC Freiburg eroberten sich die Gastgeber erstmals seit dem 24. August 1996 – damals auch gegen den SC Freiburg – wieder den Platz an der Sonne. Allerdings dürften sie vom FC Bayern am Samstagnachmittag von dort wieder verdrängt werden.

Dennoch standen die Fans im Stadion Kopf, wurde mit dem zweiten Saisonsieg im dritten Spiel eine lange Feiernacht in Köln eingeleitet. Für Marco Stöger wurde es zudem das schönste Geburtstagsgeschenk, war er doch am Freitag 27 Jahre alt geworden.

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Der FC begann mit fast jener Mannschaft, die in Wolfsburg zu einem 0:0 gekommen war. Einzige Änderung war das Mitwirken von Timo Horn. Am Vormittag hatte er grünes Licht von der medizinischen Abteilung erhalten. So kehrte er nach gut zweiwöchiger Zwangspause wegen einer Muskelverletzung ins FC-Tor zurück.

Erstmals zupacken musste er in der fünften Minute. Florian Niederlechner kam freistehend vor ihm zum Schuss, war darüber aber am meisten überrascht, so dass der Kölner Schlussmann nicht viel Mühe besaß, den Ball zu fangen.

In der Folgezeit boten sich beiden Mannschaften ansatzweise Tormöglichkeiten. So richtig ins Spiel vermochten aber vor allem die Hausherren nicht  zu kommen. Die Gäste verteidigten bereits im Mittelfeld sehr gut, unterbanden meist das Kölner Umschaltspiel.

So war es eine Standardsituation, die die FC-Führung einleitete. In der 29. Minute zirkelte Marcel Risse den Ball vors Tor, und Anthony Modeste verlängerte per Hinterkopf ins Tor. Nur 100 Sekunden später vollendete Leonardo Bittencourt eine schöne Vorarbeit von Yuya Osako zum 2:0. Der Japaner setzte sich rechts gegen das hoch gelobte

Innenverteidigertalent Caglar Söyüncü durch, passte quer vors Tor, wo sein Kollege aus vier Meter ins leere Tor einschieben konnte.

„Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“ schallte es durch die Arena, abgelöst von „Kölle alaaf“-Gesängen. Die Fans, die vom Anpfiff weg ununterbrochen für eine begeisternde Stimmung sorgten, waren außer Rand und Band.

Ihre starke Offensivleistung krönten die Gastgeber zwei Minuten vor der Pause. Wieder war es eine einstudierte Standardsituation, die den dritten Treffer einleitete. Frederik Sörensen warf in Elfmeter den Ball beim Einwurf 30 Meter weit bis in den Torraum vor der Nordtribüne. Dort schraubte sich Anthony Modeste am höchsten. Wieder hatte Caglar Söyüncü das Nachsehen, denn der Franzose köpfte zum 3:0 ins kurze Eck. Es war bereits sein dritter Saisontreffer.

Einen bitteren Auftakt der zweiten Halbzeit erlebte Leonardo Bittencourt. Ohne Fremdverschulden zog er sich offenbar eine Adduktorenverletzung zu. In der 50. Minute kam Simon Zoller für ihn ins Spiel.

Während die Gäste mit dem eingewechselten Torjäger Nils Petersen um Ergebniskorrektur bemüht waren und wiederholt knapp das Tor verfehlten oder am stark haltenden Timo Horn scheiterten, verlegten sich die Hausherren aufs Konterspiel. Doch dabei kam nichts Zählbares mehr zustande, so dass es beim 3:0 blieb.

Den Fans war es egal. Sie erfreuten sich mit „Die-Nummer-eins,-das-bleiben-wir“-Gesängen an der Tabelle, die den FC mit sieben Punkten und ohne Gegentreffer an erster Stelle führt.

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