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Roisdorfer „Hufebahn“Neuer Vorstoß für größeres Naturschutzgebiet

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Die Stadt Bornheim kann das Vorhaben am Brombeerweg genehmigen: Dort soll eine „Pferdepension“ entstehen.

Die Stadt Bornheim kann das Vorhaben am Brombeerweg genehmigen: Dort soll eine „Pferdepension“ entstehen.

BORNHEIM-ROISDORF – Schon 2015 hatte sich der Landschaftsbeirat des Rhein-Sieg-Kreises auf Initiative von BUND und Landschaftsschutzverein Vorgebirge (LSV) dafür stark gemacht, das bestehende Naturschutzgebiet „An der Roisdorfer Hufebahn“ um 15 Hektar zu erweitern. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß. „Nachdem die Reitanlage am Brombeerweg nach ihrer Baugenehmigung von den Na-turschutzverbänden akzeptiert werden muss, kann die Erweiterung anderen Fehlentwicklungen entgegenwirken“, so LSV-Michael Pacyna.

Ob das Naturschutzgebiet ausgeweitet wird, das entscheidet der Kreistag. Zurzeit diskutiert der Bornheimer Rat, ob er diese von BUND und LSV vorgestellte Anregung beim Kreis unterstützt.

Bisher steht die anvisierte Erweiterungsfläche im Bereich der „Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg“ unter Landschaftsschutz. Der Landschaftsbeirat begründet seinen Vorschlag, dieses Gebiet unter höherwertigen Naturschutz zu stellen, mit den seltenen trockenen Böden im Bereich der Roisdorfer Hangkante. Die für Ackerbau kaum geeigneten Flächen begünstigen die Entwicklung wertvoller Magerrasen und Heiden. Hinzu kommt das vorhandene Mosaik aus Obst- und Brachwiesen, Eichenwäld-chen und Weiden, dem Lebensraum vieler bedrohter Arten. Durch die Kategorie Natur-schutz soll eine positive Entwicklung der dort beheimateten Pflanzen- und Tierwelt so-wie die Ansiedlung seltener Lebewesen gefördert werden, erläutert Pacyna.

Der Beirat möchte das Gebiet der „Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg“ ins-gesamt unter einen gleichwertigen Schutz stellen. Das von der Bundesumweltministerin 2015 ausgezeichnete „Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ wurde bereits auf dem weitaus größten Teil seiner Fläche durch die Ausweisung der Naturschutzgebiete „Quarzsandgrube-Brenig“, „An der Roisdorfer Hufebahn“ und der „Kiesgrube am Blutpfad“ aufgewertet. Jetzt soll der noch fehlende Teilbereich im Südosten folgen.

Ausgenommen vom Erweiterungsgebiet wären die künftige Reitanlage, ein landwirtschaftliches Anwesen, der „Heimatblick“, die Wohnbebauung am Brombeer- und Eibenstockweg und das Roisdorfer Schützen-Gelände an der Essener Straße. Pacyna betont: „Für Grundstückseigentümer ändert sich bei einer Umwandlung vom Landschafts- in den Naturschutz hinsichtlich der aktuellen Nutzung kaum etwas.“ So untersage der Landschaftsschutz schon jetzt, im Gebiet Weihnachtsbaum-Kulturen neu anzulegen. Dasselbe Verbot gelte auch unter Naturschutz. Wenn allerdings für vorhandene Kulturen eine Befreiung durch die Untere Landschaftsbehörde vorliege, könnten die weiter bewirtschaftet werden. Auch das Straßen- und Wegenetz bleibe von einer Änderung unberührt.

Der LSV setzt auf Dialog. Vorsitzender Dr. Michael Pacyna: „Wir stehen am Anfang einer Diskussion. Selbstverständlich sind wir für Verbesserungsvorschläge offen.“ Zurzeit laufen Gespräche mit der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Roisdorf. Der Kreis soll gebeten werden, die Frage der Schützen zu prüfen, ob der Schützenplatz aufgrund des neuen Jagdgesetzes eine Art Pufferzone zu einem benachbarten Naturschutzgebiet benötigt oder nicht. (jr)

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