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ArbeitsverweigerungKommentar zur Freistellung Hagers beim KEC

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Patrick Hager (1)

Der Kölner Hai Patrick Hager

Köln – Auch die besten Spieler einer Mannschaft sind nur so gut, wie sie gerade sein können – oder sein wollen.  Patrick Hager gehört zweifellos zu den besten deutschen Profis im Kader der Haie, wenn nicht sogar der DEL. Zu welch besonderen Leistungen der Mittelstürmer im Stande ist, hat er in der Nationalmannschaft, im Ingolstädter Meisterteam von 2014 und bei den Haien oft genug bewiesen.

Deswegen schmerzt es so sehr, dass das Herz und die Seele des KEC-Spiels ausgerechnet zu den Playoffs sein Können auf Eis gelegt hat. Hager hat sein Team damit nicht nur seines eigenen Talents beraubt, sondern auch die Paradereihe mit Ryan Jones und Philip Gogulla erstarren lassen, was sich wiederum fatal auf die mentale Verfassung der gesamten Mannschaft ausgewirkt hat. Seine Auftritte in der Serie gegen Wolfsburg grenzten an Arbeitsverweigerung und sind angesichts seines üppigen Gehalts nicht tolerierbar. Von daher ist seine Freistellung zwar besonders aber nachvollziehbar.

Sollte Hager tatsächlich bezweckt haben, vorzeitig aus seinem Vertrag herauszukommen, um schon im Sommer nach München wechseln zu können, hat er sein Ziel erreicht – sofern der Meister bereit ist, eine Ablöse zu zahlen. Wer Hager im Viertelfinale hat spielen sehen, kann ihm ein solches Verhalten unterstellen. Der 28-Jährige ist aber auch dafür bekannt, eine besonders ehrliche Haut zu sein und mit seiner persönlichen Meinung nicht hinterm Berg zu halten. In ihm brodelt etwas Revolutionäres. Es ist demnach denkbar, dass es noch mehr Probleme im Team gibt, und Hager sie offen angesprochen hat. Mehr Aufschluss wird die Reaktion der Haie im Spiel am Freitag geben, das der KEC definitiv ohne einen seiner besten Spieler bestreiten muss.

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