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Interview mit John und Kathy KellyIn Köln fühlt sich die Kelly-Family zu Hause

Lesezeit 3 Minuten
 John und Kathy Kelly kommen nächstes Jahr samt Family zurück auf die Bühne.

 John und Kathy Kelly kommen nächstes Jahr samt Family zurück auf die Bühne.

Köln – Die Kelly Family entwickelte sich in den 90er Jahren von Straßenmusikern zu Mega-Stars, die Riesenerfolge feierten. Dann wurde es um die irische Musikerfamilie lange Zeit still. Bis jetzt: Denn für 2018 ist ein Comeback geplant. Im Gespräch berichteten Kathy und John Kelly, was der Neuanfang für sie bedeutet.

Die ersten Konzerte für die Tour waren innerhalb von Minuten ausverkauft. Hätten Sie gedacht, dass Ihnen die Fans so lange treu bleiben würden?

Kathy: Nein überhaupt nicht! Wir haben gehofft, eine einzige Konzerthalle zu füllen.

John: Unsere Fans sind mit uns gemeinsam älter geworden, aber die Emotionen von früher sind tief verankert. Sie brauchen uns und wollen die Leidenschaft von früher aufleben lassen.

Ihre Geschwister Maite und Paddy werden nicht mit dabei sein. Weshalb nicht?

Kathy: John, Patricia, Jimmy, Joey, Angelo, Paul und ich haben seit Jahren an ein Comeback gedacht. Maite und Paddy möchten lieber an ihren Solo-Projekten arbeiten. Eine Hintertür werden wir ihnen aber offen lassen, für einen Gastauftritt beispielsweise.

Sind Sie nach über zehnjähriger Bühnenabstinenz nervös oder verlernt man das genau so wenig wie Fahrradfahren?

Kathy: Der Künstler, der sagt, er habe kein Lampenfieber, lügt. Wir haben keine Angst, aber man muss erst wieder reinkommen. Auf dem neuen Album „We got love“ haben wir alte Lieder neu aufgenommen. Manche Songtexte muss man da noch mal auffrischen.

John: Aber es sind auch neue Lieder mit dabei. Bei den Aufnahmen für „Brothers and Sisters“ habe ich geweint.

Seid 42 Jahren reisen Sie um die Welt: Straßenmusik in Europa, Hausboot in Köln, Schloss Gymnich in Erftstadt und natürlich die internationalen Tourneen. Gibt es einen Ort, den Sie zu Hause nennen?

Kathy (lacht): Alle Wege führen nach Köln! Natürlich hat jede Kernfamilie jetzt ihren eigenen Lebensmittelpunkt gefunden, wir wohnen weltweit verstreut. Aber hier fühlen wir uns besonders wohl.

Ihr Hausboot „Sean o'Kelley“ lag ja auch lange Zeit am Mülheimer Hafen.

John: Wir waren gestern noch an der Stelle! Da kamen Kindheitsgefühle hoch. 1992 haben wir dort wegen Reparaturarbeiten angelegt und plötzlich sind wir doch länger geblieben.

Kann man also sagen, dass ihr Konzert am 17. Februar 2018 in der Lanxess-Arena ein Heimspiel wird?

Kathy: Absolut: Die Kölschen Kellys sind angekommen.

Gibt es Familientreffen, bei denen alle zwölf Geschwister zusammenkommen? Welche Sprache sprechen Sie dann?

John: Wir planen gerade ein festes Familientreffen einzuführen. Wir sprechen meistens Englisch, aber mit manchen rede ich heimlich Spanisch, wenn die anderen Geschwister es nicht verstehen dürfen.

Kathy: Bei den Familientreffen muss es nicht zwingend immer um Musik gehen, aber viele von uns haben Kinder, die schon in unsere Fußstapfen treten. Die Kelly-Kids – die nächste Generation quasi.

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