Serienproduktion startetBand ab für den neuen Ford Fiesta in Köln

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Die Mitarbeiter feiern den Start der Serienproduktion in Köln.

Köln – In Köln läuft ab heute der neue Fiesta vom Band. 450 Mitarbeiter in der Y-Halle in Köln-Niehl, wo die Fahrzeuge montiert werden, feierten den Start der Serienfertigung. „Der Ford-Fiesta ist ein Kölner und er gehört untrennbar zu dieser Stadt wie der Dom“, sagte Werkleiter Vic Daenen. „Das ist ein wichtiger Tag für die Belegschaft“, sagte Betriebsratschef Martin Hennig. Er erinnerte daran, dass die Belegschaft dafür gekämpft habe, dass der Fiesta in Köln bleibt. Drohte doch im Jahre 2014 die Verlagerung der Produktion ins rumänische Craiova.

Teams von Belegschaftsvertretern und Geschäftsführung suchten nach Wegen, um den neue Fiesta in Köln profitabel zu produzieren. Die dann geschlossenen Vereinbarungen, die den Standort bis Ende 2021 garantieren und betriebsbedingte Kündigungen ausschließen, enthielten viele kreative Elemente, wie auch Karl J. Anton,  Director Vehicle Operations, Ford of Europe, betonte.

Roboter und Menschen würden verstärkt Hand in Hand arbeiten. Müsste bei der Fahrzeuglackierung eine Stelle nachgebessert werden, würde etwa ein Roboter die Schleifarbeiten übernehmen und ein Mitarbeiter dann neue Farbe auftragen. Auch gebe es neue Kombinationen von virtuellem und praktischem Training.

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Verbesserungen gibt es auch bei der Logistik, und neu liefert jetzt die Firma Magna neben der Produktionslinie gefertigte Sitze genau dann zur Montage, wann sie gebraucht werden.

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300 Mitarbeiter hat Magna dafür eingestellt. Ford hat einen Zulieferer im Zulieferpark, der etwa Frontmodule montiert, als Tochtergesellschaft übernommen und die Belegschaft um 62 auf rund 250 aufgestockt. In der Montage selbst blieb die Zahl der Mitarbeiter, die statt früher in drei jetzt in zwei flexiblen Schichten arbeiten, mit rund 1000 konstant. Weil die der neue Fiesta besser ausgestattet und komplexer ist als das alte Modell, hat Ford aber auf eine ursprünglich angedachte Umsetzung von Mitarbeitern aus der Montage in andere Bereich verzichtet.

Allerlei Fahrer-Assistenz-Systeme

Der Fiesta wächst etwa um sieben Zentimeter in der Länge und setzt sich damit deutlich vom neuen Ka+ ab, der fast so groß ist wie der aktuelle Fiesta. Ford spendiert dem neuen Fiesta gut ein Dutzend Fahrer-Assistenz-Systeme, darunter einen Kollisionswarner mit Notbremsassistenten mit Fußgänger-Erkennung bei Tag und Nacht sowie einen Ein- und Auspark-Assistenten für Parklücken, die längs und quer zur Fahrbahn liegen. Es gibt jetzt ein Panorama-Schiebedach, das Kommunikations- und Unterhaltungssystem Sync bekommt einen acht Zoll großen Touchscreen, und für den guten Ton kann ein Audiosystem von Bang und Olufsen mit zehn Lautsprechern sorgen.

Ab 8. Juli im Handel

Sein Debüt bei den Händler feiert der Fiesta am 8. Juli. Bis dahin wird die Produktion hochgefahren, damit zum Verkaufsstart genügend Modelle vorrätig sind. Im Herbst schließlich sollen 1400 Fiesta pro Tag in Köln vom Band rollen. Dann gibt es jenseits der Top-Ausstattung Titanium auch erstmals eine luxuriöse Vignale-Version für den Fiesta. Dem Trend zur Differenzierung in dem Segment folgend, kommt im Herbst auch die sportliche ST-Linie auf den Markt und im kommenden Jahr ein Crossover, das sich im Aussehen an Geländewagen anlehnt.

Das Management habe die richtige Entscheidung getroffen, als es die Fiesta-Produktion nach Köln vergeben habe, so Betriebsratschef Hennig. Das sollten die Mitarbeiter beweisen, damit weitere Produkte nach Köln geholt werden könnten. Auch Anton unterstrich, dass eine moderne Fertigung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lebe und mit ihnen überlebe. 293 Millionen Euro investierte Ford für Fiesta in das Werk.

Das Werk, bei dem das Management einen zu hohen Krankenstand moniert hatte, müsse wettbewerbsfähig bleiben. Qualität, Liefertreue und Effizienz würden auch in Zukunft die Erfolgsfaktoren sein um den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern, sagte Daenen. „Wenn wir weiterhin eine motivierte und effiziente Leistung sicherstellen, dann können wir auch in vielen Jahren sagen: Der Fiesta ist ein Kölner“, so Daenen.

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