Eltern stimmen abRefrather Grundschulen bleiben katholisch
Die Bekenntnisschulen in Bergisch Gladbach bleiben konfessionsgebunden. Der Elternwille ist für die Stadt bindend.
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Bergisch Gladbach – Die drei katholischen Grundschulen in Refrath bleiben katholische Bekenntnisschulen. Das hat die Abstimmung ergeben, die die Stadt initiiert hatte, um die Einrichtungen in Gemeinschaftsgrundschulen umwandeln zu können.
Wie berichtet, hatte sich die Stadt davon eine Entschärfung der aktuellen Schulsituation versprochen. In Refrath fehlen für das kommende Schuljahr Plätze an den beiden Gemeinschaftsschulen (GGS), während an den katholischen Grundschulen (KGS) noch Kapazitäten frei sind. Nach dem nordrhein-westfälischen Schulgesetz haben nur die Eltern, deren Kinder derzeit an den betroffenen katholischen Schulen unterrichtet werden, das Recht, über die zukünftige Ausrichtung der Einrichtung zu entscheiden. Die Abstimmung an der KGS In der Auen, Steinbreche und Frankenforst hatte keine Mehrheit für die Änderung ergeben.
Nach Angaben der Schulverwaltung hatten an der KGS In der Auen nur 24 Eltern für eine Umwandlung gestimmt. 54 Ja-Stimmen wären nötig gewesen. An der KGS Steinbreche votierten nur 14 Wahlberechtigte für die Pläne der Verwaltung (76 wären hier die Mehrheit gewesen). Noch krasser war die Ablehnung an der KGS Frankenforst. Hier wurden nur 23 der erforderlichen 101 Ja-Stimmen abgegeben.
Damit kann die Stadtverwaltung ihren Plan, mit einer organisatorischen Maßnahme die fehlenden Schulplätze zu erhalten, ad acta legen. „Das Ergebnis ist wie erwartet“, sagte Hans Pütz vom Schulamt gestern. Das Votum hatte sich bereits auf den drei Informationsveranstaltungen für Eltern deutlich abgezeichnet.Nun muss die Verwaltung nach neuen Wegen suchen, damit die Stadt ihrer Verpflichtung nachkommen kann, jedem Kind, das an einer Gemeinschaftsgrundschule unterrichtet werden soll, auch einen Platz zur Verfügung stellen zu können.
Da es nicht zulässig ist, als Alternative nur eine konfessionelle Schule anzubieten, müssen andere Lösungen her. Für das kommende Schuljahr konnte provisorisch an der GGS Refrath noch ein Klassenraum eingerichtet werden, doch für das Schuljahr 2018/19 wird das nicht reichen. Bauliche Lösungen möchte die Stadt aus finanziellen Gründen gerne vermeiden. Dennoch soll nun geprüft werden, ob und zu welchen Bedingungen die Grundschule Refrath um einen Zug erweitert werden könnte.Auch die sogenannte Helikopterklasse ist wieder im Gespräch. Darunter ist ein mobiler Klassencontainer zu verstehen, der nach Bedarf an den Haken genommen und an einen anderen Standort transportiert werden kann.
Auf jeden Fall aber wird die Stadt zu einem aufwendigen Anmeldeverfahren zurückkehren, das sie früher schon einmal genutzt hatte. Dabei sollen Eltern mehr als eine Wunschschule angeben können. Mit dem Verfahren soll bereits in den kommenden Sommerferien begonnen werden.
Die Rechtslage
In Bergisch Gladbach existieren 20 städtische Grundschulen. Von ihnen werden 13 als Gemeinschaftsgrundschulen geführt. Die übrigen sieben Einrichtungen sind Bekenntnisschulen in öffentlicher Trägerschaft: sechs katholische und eine evangelische Grundschule. In Bekenntnisschulen öffentlicher Trägerschaft werden Kinder nach den Grundsätzen eines religiösen Bekenntnisses erzogen, finanziert werden die Einrichtungen aber von den Kommunen (Gebäude und Ausstattung) und vom Land (Personal). 2015 wurde in NRW das Verfahren zur Umwandlung von katholischen und evangelischen Schulen in konfessionslose Gemeinschaftsschulen erleichtert.
Seither ist im Schulgesetz nur noch die einfache Mehrheit der Eltern für eine Umwandlung erforderlich. Auch Schulträger dürfen seither eine solche Änderung anstoßen. Der Entscheidung der Eltern ist zwingend zu folgen. Umwandlungen gab es bereits in Gladbach. So entstand die GGS An der Strunde aus einer ehemals katholischen und einer evangelischen Grundschule. Auch aus der Katholischen Grundschule Gronau wurde eine Gemeinschaftsschule.