Rheinenergie-StadionStadt will das Stadion für die EM 2024 erweitern

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Rheinenergiestadion

Das Rheinenergie-Stadion in Köln

Köln – Um die Chancen zu erhöhen, bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 als Spielort ausgewählt zu werden, erwägt die Stadt eine Kapazitätserhöhung des Rheinenergie-Stadions. In den vier Lkw-Zufahrten in den Ecken der Arena könnten mobile Tribünen aufgebaut werden, zudem könnte durch eine engere Montage von Sitzen ein Plus von 6000 bis 8000 Plätzen erreicht werden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich für die Ausrichtung der EM beworben, eine Entscheidung soll im September 2018 fallen.

Für den 1. FC Köln wäre diese Erweiterung zu wenig, der Club würde die Kapazität im heimischen Stadion gerne von 50 000 auf 70 000 erhöhen, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Das von der Sportstätten GmbH beauftragte Planungsbüro hat jetzt einen Zwischenbericht der Ausbau-Untersuchung vorgelegt. Drei Varianten kommen demnach in Betracht. Eine Vergrößerung auf 60 000, 67 000 oder gar 73 000 Plätze. Der Aufwand für die beiden ganz großen Varianten wird jedoch als extrem hoch bezeichnet, eine Umsetzung erscheint unrealistisch.

Neuer Oberrang für insgesamt 73.000 Plätze?

Damit 67.000 Menschen ins Stadion passen, müssten die Ost- und Westtribüne aufgestockt werden. Somit wären die Längsseiten der Arena höher als die schmalen Tribünen im Norden und Süden. Um eine Kapazität von 73.000 Plätzen zu erreichen, müsste ringsherum ein neuer Oberrang gebaut werden. Dies hätte laut Zwischenbericht auch Eingriffe in die Ost- und Westkampfbahn neben dem Stadion sowie die denkmalgeschützten Abelbauten im Norden zur Folge.

Bei allen Varianten müssten neue Parkplätze geschaffen werden, auch der Ausbau der Straßenbahnhaltestelle an der Aachener Straße sei erforderlich, ebenso ein Konzept zum Schutz der Anwohner. Vier Bürgerinitiativen sprechen sich vehement gegen einen Stadionausbau aus, weil sie mehr Lärm befürchten und darauf verweisen, dass die Verkehrsprobleme schon jetzt nicht zu bewältigen seien.

Das Gutachten zum Stadionausbau wird vom Büro Albert Speer erarbeitet. Mitte Juli soll der Abschlussbericht vorgelegt werden. Vom gleichen Büro hatte der 1. FC Köln zuvor bereits nach Alternativstandorten für einen eventuellen Stadionneubau suchen lassen. Laut Geschäftsführer Alexander Wehrle erhofft sich der Verein bis Ende 2017 Klarheit in der Stadion-Angelegenheit.

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