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6:2 gegen IngolstadtDie Haie unterliegen dem stärksten Defensivteam der DEL

Lesezeit 4 Minuten
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Die Kölner Haie verloren gegen Ingolstadt mit 6:2.

Köln – Wenn die beste Offensive einer Liga auf die beste Defensive trifft, tun sich zwei Möglichkeiten auf. Entweder die Angriffswucht lässt es krachen oder das Abwehrbollwerk bleibt unüberwindbar.

Beim Duell zwischen den Kölner Haien und dem ERC Ingolstadt fiel die Antwort recht eindeutig. Die Panther entführten mit einem klaren 6:2 (2:0, 3:1, 1:1) drei Punkte aus der Lanxess Arena, stoppten den Erfolgslauf des KEC nach drei Siegen in Folge und bestätigten ihren Ruf als stärkstes Defensivteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eindrucksvoll.

6:1-Sieg vor zwei Wochen

Es ist noch nicht einmal zwei Wochen her, da triumphierten die Haie mit 6:1 in Ingolstadt. Bei insgesamt nur 26 Gegentoren des ERC in 13 Partien ein fast unwirkliches Ergebnis. Vielleicht lag es daran, dass in Ingolstadt Timo Pielmeier eine Pause erhielt und an seiner Stelle Jochen Reimer das Tor der Bayern hütete. Nur elf Gegentreffer in zehn Spielen und vier Shutouts machten den ehemaligen Hai vor der Begegnung in Köln zum aktuell besten Goalie der Liga. Diesmal stand Pielmeier also wieder im Kasten und hatte maßgeblichen Anteil am Auswärtssieg. Möglicherweise hatte der Ausgang des Duells am Freitag auch etwas mit der Verpflichtung von Justin Peters zu tun.

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Die Haie hatte den Kanadier am Mittwoch als Ersatz für ihren verletzten Torhüter Gustaf Wesslau geholt. Ein Transfer, der nicht die besten Auswirkungen auf das Nervenkostüm von Daniar Dshunussow hatte.

Nach drei Siegen in Folge, darunter jenes 6:1 in Ingolstadt, fehlte dem bisher so souveränen Wesslau-Ersatz zuerst das Glück und dann die nötige Ruhe. Der 31-Jährige hatte noch keinen Puck gefangen, da stand es schon 0:2. Vor dem 0:1 (3.) hatte sich Philip Gogulla in Überzahl die Scheibe vom Torschützen Brandon Buck abluchsen lassen. Beim Kontertor zum 0:2 von Greg Mauldin (15.) war Dshunussow wieder machtlos. Weil die Haie zudem keine Räume in der besten Defensive der Liga fanden, insgesamt zu körperlos und fehlerhaft agierten, führten die Gäste nach 20 Minuten völlig verdient.

Köln mit zwei Mann weniger

Zu allem Überfluss startete der KEC mit zwei Mann weniger in Drittel zwei. Felix Schütz und Nico Krämmer hatten unnötige Strafen gezogen. DEL-Toptorjäger Thomas Greilinger nutzte die doppelte Überzahl zum 0:3 und seinem neunten Saisontor (22.). Dann leistete sich Dshunussow seinen ersten und letzten Fehler dieses Spiels. Das 0:4 von John Laliberte in der 27. Minute genügte Cory Clouston, um zu zeigen, wie wenig Vertrauen er eigentlich in die Fähigkeiten des Deutsch-Kasachen hat. Der Haie-Coach nahm die Nummer 30 vom Eis und brachte Peters. Die Fans quittierten den Wechsel mit einem Pfeifkonzert und feierten Dshunussow mit Gesängen und Applaus.

Den anderen Kölnern Spielern tat das alles irgendwie erst einmal gut. Moritz Müller verkürzte mit seinem ersten Tor seit dem Frühjahr 2016 auf 1:4 (32.). Danach musste Timo Pielmeier sein ganzes Können aufbieten, um das 2:4 zu verhindern. Als aber KEC-Stürmer Dylan Wruck den Puck in den Schläger von Brandon Buck spielte, war es mit der kurzen Haie-Herrlichkeit auch schon wieder vorbei.

Was der Ingolstädter mit solch krassen Fehlern anzufangen weiß, hatte er schon beim ersten Tor gezeigt. Im Eins-gegen-Eins ließ er diesmal dem guten Peters keine Chance und es stand 1:5 (35.). Das Spiel vor nur 8618 Zuschauern war damit trotz des 2:5 von Sebastian Uvira (51.) entschieden. Der Versuch der Haie die Panther in der Tabelle zu überholen scheiterte auch, weil ein hoher Stock von Justin Shugg das 3:5 von Ben Hanowski (55.) und eine späte Aufholjagd verhinderte. Stattdessen sorgte Jacob Berglund auf der anderen Seite mit dem 2:6 (57.) für die höchste Heimniederlage des KEC in dieser Saison.

Am Sonntag geht es weiter

Schon am Sonntag können es die Kölner besser machen, wenn die Grizzlys Wolfsburg in die Lanxess Arena kommen (14 Uhr). Es dürfte niemanden wundern, wenn Cory Clouston dann Justin Peters von Beginn an ins Haie-Tor stellt und Daniar Dshunussow bei der Teamvorstellung von den Fans gefeiert wird..

Köln: Dshunussow (27. Peters); Zerressen, Ehrhoff; Müller, Eriksson; Lalonde, Sulzer; Potter; Jones, Hospelt, Gogulla; Shugg, Schütz, Hanowski; Krämmer, Mulock, Uvira; Boucher, Latta, Wruck.

SR.: Melia/Rohatsch.

Zuschauer: 8618.

Tore: 0:1 Buck (2:35/SH1), 0:2 Mauldin (14:03), 0:3 Greilinger (21:27/PP2), 0:4 Laliberte (26:49), 1:4 Müller (31:03/Hospelt, Jones), 1:5 Buck (34:03), 2:5 Uvira (50:47/Krämmer, Müller), 2:6 Berglund (56:19).

Strafminuten: Köln 10, Ingolstadt 6.

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