Heimatverein BergneustadtGemeinsam mit Rollstuhlfahrern durch Oberberg wandern

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Die Wanderung begann an der sogenannten Heiligen Quelle an der Wiedenester Kreuzkirche, wo Dorothea Wigger (M.) einen kurzen Vortrag hielt.

Die Wanderung begann an der sogenannten Heiligen Quelle an der Wiedenester Kreuzkirche, wo Dorothea Wigger (M.) einen kurzen Vortrag hielt.

Wiedenest – Für seine Touren durch Alpen und das Bergische braucht Falko Nettekoven nicht zwingend gutes Schuhwerk – aber eine gute Bereifung. Nettekoven ist Wanderprofi und Rollstuhlfahrer. Dass sich beides nicht ausschließt, zeigte Nettekoven am Samstag bei der ersten Rolliwanderung in Bergneustadt.

Der Heimatverein hatte im Rahmen der Bergischen Wanderwoche auf eine elf Kilometer lange Strecke über den Panorama-Radweg eingeladen. Gästeführer Michael Kresin leitete die Gruppe von der Wiedenester Kreuzkirche über die asphaltierte Strecke bis zum alten Bahntunnel Wegeringhausen und zurück.

Nettekoven war mit seinem Spezialrollstuhl im Gepäck extra aus Köln angereist, wo er im Deutschen Alpenverein aktiv ist. Ein sogenannter Swiss-Trac, ein an den Rollstuhl gekoppeltes motorisiertes Zuggerät, brachte ihn sogar schon in der Bergwelt auf Touren. „Der Swiss-Trac hat 40 Kilometer Reichweite und schafft 25 Prozent Steigung“, sagt er – für das eher flache Wiedenester Terrain kein Problem.

Wanderführer Kresin hatte die Strecke gemeinsam mit der Rollstuhlfahrerin Josephine Schaefer ausgewählt. Die Gummersbacherin hatte im vergangenen Jahr beim Bergneustädter Heimatverein angerufen, um sich nach für Rollifahrer geeigneten Strecken zu erkundigen. „Denn ich bin gerne hier im schönen Oberbergischen unterwegs“, sagt sie: „Doch leider sind viele Waldwege sehr ausgefahren, so dass die Gefahr besteht, mit dem Rollstuhl stecken zu bleiben.“

Kresin nahm Schaefers Anruf zum Anlass, sich dem Thema Wandern für Rollstuhlfahrer anzunehmen. Die Resonanz auf die erste nun angebotene Wanderung war gut, berichtet er: „Nur leider bereitete es vielen Rollifahrern Probleme, sich von einem Fahrdienst hier zum Startpunkt bringen zu lassen.“

Schließlich waren es nur drei Rollstuhlfahrer, die das Angebot nutzen konnten. Trotzdem ein guter Auftakt, findet Kresin, der solche Wanderungen nun öfters anbieten möchte. Gemeinsam mit Schaefer will er an weiteren Strecken überlegen: „Im Bereich Müllenbach/Unnenberg müssten Rolliwanderungen möglich sein oder auch bei Belmicke und Benolpe.“

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