Stiftung WarentestMückenschutzmittel im Test

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Die Warentester sprühten die Mittel auf die Arme der Probanden.

Die Warentester sprühten die Mittel auf die Arme der Probanden.

Die besten Mückenmittel im Test wehren die südliche Hausmücke, Gelbfieber- und Malariamücken zuverlässig ab, im Idealfall acht Stunden lang. Viele schützen laut Anbieter auch vor Zecken - unter anderem auch die vier mit "gut" bewerteten im Test. Von 21 getesteten Mückenmitteln für die Haut schneiden außerdem drei "befriedigend", neun "ausreichend" und fünf sogar "mangelhaft" ab, denn einige Mittel schützen nur kurzzeitig oder sind völlig wirkungslos. Die sechs geprüften Mückenarmbänder können die Insekten nicht vertreiben, geschweige denn Stiche verhindern, so das Urteil der Warentester.

Am besten schützen im Test die Produkte mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid, kurz DEET. Wer in mückenverseuchte Gebiete oder in die Tropen reist, sollte auf solche Mittel zurückgreifen. Kehrseite der Medaille: DEET kann sensiblen Personen schon mal Tränen in die Augen treiben. Der Wirkstoff gilt als schleimhautreizend.

Grundsätzlich gilt: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Die meisten Mückenmittel reizen Augen und Schleimhäute, wenn auch nicht gleich stark. Ähnlich effektiv, aber etwas besser verträglich als DEET-haltige Mittel sind Produkte mit dem Wirkstoff Icaridin. Sie reichen in Deutschland in der Regel aus. Am wenigsten belastet ein Icaridin-haltiges Gel für Kinder die Schleimhaut - und schützt nur "ausreichend" gegen Mückenstiche. Ein Mittel mit einer doppelt so hohen Icaridin-Konzentration schafft es dagegen zum Testsieger.

Armbänder sind ein Flop

Die sechs geprüften Mückenarmbänder fallen durch. Sie sollen in der Freizeit vor stechfreudigen Mücken schützen, ohne Sprayen, ohne Einschmieren. Als Wirkstoffe setzen ihre Anbieter ätherische Öle ein, zum Beispiel Citronella, Geraniol oder Lavendelöl. Die Öle schützen weniger effektiv als synthetische Wirkstoffe wie Icaridin und DEET. Hinzu kommt: Die Naturprodukte sind nicht unbedenklich. Geraniol etwa kann bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Öle aus Lavendel und Citronella die Augen, Haut und Schleimhäute reizen. Positiv: Allergische Reaktionen rufen die Armbänder im Test nicht hervor. Negativ: Gegen Mücken helfen sie aber auch nicht. Sekundenschnell stechen die Mücken zu, selbst in unmittelbarer Nähe der Armbänder. Als nettes Sportmode-Accessoire mögen einige Bänder überzeugen, als Schutzschild gegen Mücken definitiv nicht.

Die Warentester empfehlen, sich selbst und Kinder mit dicht gewebter, langärmliger und heller Kleidung zu schützen, Babys mit Netzen. Die Mücken stechen eher auf dunkler Wäsche zu. Mückenmittel eignen sich eher für Kinder ab drei Jahren. Am besten die Mittel auf die Hand sprühen und unbedeckte Hautflächen vollständig einreiben. Bei Kindern Gesicht und Hände aussparen. Die Wohnung hält man am einfachsten mit feinmaschigen Fliegengittern mückenfrei. Je giftiger ihre Wirkung gegen Mücken, desto größer die Gefahr, dass sie auch für Menschen ungesund sind. Ultraschallgeräte bringen nichts. Drei Mückenarten fliegen im Test gegen den Stechschutz an. Sie sind typische Vertreter für tag- und nachtaktive Mücken, die weit verbreitet sind: die tagaktive Gelbfiebermücke Aedes aegypti sowie die dämmerungs- und nachtaktive südliche Hausmücke Culex quinquefasciatus. Zusätzlich kommt die Malariamücke Anopheles gambiae zum Einsatz bei den Mitteln, die eine Tauglichkeit für Fern- und Tropenreisen versprechen und bei den tagaktiven Mücken mindestens drei Stunden wirken. (td)

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