SchulausschussEs bleibt bei vier Klassen für Waldbröler Gesamtschule

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140 Anmeldungen gab es in diesem Jahr für die Waldbröler Gesamtschule.

140 Anmeldungen gab es in diesem Jahr für die Waldbröler Gesamtschule.

Waldbröl – Die Waldbröler Gesamtschule bleibt vierzügig – und das endgültig auch im Schuljahr 2019/2020. Die SPD ist in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Kultur mit dem Antrag gescheitert, für das kommende Schuljahr einmalig eine fünfte Eingangsklasse einzurichten. „Sonst müssen wir jetzt nach dem Anmeldeverfahren wieder Schüler in Klassenstärke ablehnen – darunter auch viele Waldbröler“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Kronenberg den neuen Antrag.

Gute Schule und Inklusion

Mit Investitionen von fast einer Million soll die Gesamtschule Waldbröl den größten Batzen aus den Landesmitteln für das von 2017 bis 2020 laufende Projekt Gute Schule erhalten. Das ergibt sich aus einer Auflistung der Mittelverteilung, die jetzt im Ausschuss vorgelegt wurde. Allein 600 000 Euro sind für die Umsetzung des Raumkonzeptes vorgesehen, mit dem die Schule Herausforderungen der Inklusion besser bewältigen soll. Von den Differenzierungsräumen profitierten aber nicht nur Schüler mit Förderbedarf, betont Schulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz: „Wir können das auch nutzen, um leistungsstarke Schüler zu fördern.“

Kurz hinter der Gesamtschule folgt bei den Investitionen das Hollenberg-Gymnasium, in das bis zum nächsten Jahr mehr als 700 000 Euro fließen sollen. Am Waldbröler Schulzentrum, zu dem auch die Realschule gehört, sollen dann aus Mitteln von Gute Schule, der Schulpauschale und Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes sogar mehr als 2,5 der insgesamt fast 3,83 Millionen Euro verbaut werden. (kmm)

Bereits im November hatte sich der Rat mit dem Votum für den Erhalt der Realschule auch gegen eine Erweiterung der Gesamtschule ausgesprochen. Ungeachtet dessen, erklärte Fachbereichsleiter Ulrich Domke im Ausschuss, sei eine einmalige Einrichtung einer fünften Klasse grundsätzlich möglich.

Tatsächlich gibt es auch in diesem Jahr wieder deutlich mehr Bewerbungen als Plätze an der Gesamtschule: Mit Ablauf der Frist waren dort gestern Mittag nach Auskunft von Schulleiterin Kirsten Wallbaum-Buchholz 140 Anmeldungen eingegangen. Platz ist aber nur für 108 Schüler – inklusive der neun Schüler mit Förderbedarf. Wallbaum-Buchholz sieht die Entscheidung deshalb mit gemischten Gefühlen: „Einerseits ist es organisatorisch einfacher, mit vier Zügen zu arbeiten.“ Andererseits sei es immer „furchtbar zu sehen, wie verzweifelt Eltern sind, die nicht wissen, was sie tun sollen, wenn ihre Kinder im Losverfahren scheitern“. Gerade, weil es in Waldbröl neben der Gesamtschule keine andere weiterführende Schule mit Ganztagsangebot gibt.

Die große Mehrheit im Ausschuss hielt trotzdem an der Entscheidung für die Vierzügigkeit fest. Daran könnten auch die aktuellen Anmeldezahlen nichts ändern, fand Sabine Tillmann (CDU). 2018 seien es sogar 170 gewesen. Auch Paul Giebeler (UWG) sprach sich dagegen aus: „Wir glauben einfach nicht, dass es dann eine einmalige Sache bleibt.“ Und dann nehme die Gesamtschule anderen Schulen in der Umgebung eben doch wieder die Entwicklungsmöglichkeiten.

Zudem stehe jetzt erst einmal der Umbau der Gesamtschule an (s. Kasten). „Da ist alles auf vier Züge ausgelegt. Wir sollten jetzt erstmal nicht noch ein weiteres Fass aufmachen, obwohl der zusätzliche Raumbedarf dafür nicht klar ist“, sagte Giebeler.

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