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HöhenhausGrundsteinlegung für Neubau der Willy-Brandt-Gesamtschule

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Baugrube statt Schulhof: Inzwischen sind die ersten Kellerwände und Decken für den Neubau betoniert.

Baugrube statt Schulhof: Inzwischen sind die ersten Kellerwände und Decken für den Neubau betoniert.

Drei Kräne stehen auf dem Gelände und verteilen den Beton in der Baustelle – selbst für die Grundsteinlegung werden die Arbeiten am Freitagnachmittag nicht unterbrochen. Der Lärm sei „Zukunftsmusik“, hatte Schuldezernentin Agnes Klein zuvor gesagt. Außerdem drängt die Zeit: 2020 sollen die Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule (WBG) in Höhenhaus in dem Neubau lernen können.

Dann ziehen sie aus ihrem maroden Gebäude in das gegenüberliegende neue Haus, das modern, zeitgemäß und richtungsweisend sei, wie der leidende Architekt Christian Fensterer erklärt. Der alte Kasten aus den 1970er Jahren, der aktuell die 1300 Schüler beherbergt, wird abgerissen. Auf der frei werdenden Fläche entstehen weitere Schulgebäude und im dritten Bauabschnitt eine Sechsfach-Turnhalle, die auch von Vereinen genutzt werden kann. 112,3 Millionen Euro will die Stadt für die Willy-Brandt-Gesamtschule ausgeben. Mit der Gestaltung der Außenanlagen soll die gesamte Baumaßnahme im Jahr 2024 abgeschlossen werden.

Es war ein langer Weg bis zum ersten Spatenstich im vergangenen September. Bei der kleinen Feierstunde anlässlich der Grundsteinlegung beschreibt Hubert Hansen von der Schulpflegschaft ihn aus Sicht der Eltern: Nachdem 2003 festgestellt wurde, dass die Schule nicht mehr auf dem Stand der Technik ist, habe er 2006 überlegt, ob er sein Kind auf die WBG schicken soll, wenn dort jahrelang eine Baustelle ist.

Nicht nur die „längste“ Schule, sondern auch die „schnellste“

Der Junge hat 2016 sein Abitur gemacht, „und in der Zeit keinen Bagger gesehen“. Der Stadtrat hatte im September 2017 den Neubau beschlossen.

Die lange Vorgeschichte „wendet sich zum Guten“, betont Agnes Klein. Das neue Hauptgebäude der WBG wird mit exakt 192,75 Metern wohl das längste in der ganzen Stadt sein. Und auch das „schnellste“, wie die Schuldezernentin erklärt. „Nicht in der Planung, aber im Bau.“ Im Sommer starten hier sechs fünfte Klassen, die Oberstufe wird fünfzügig weitergeführt. Das alte Gebäude, das laut Agnes Klein „mehr als sanierungsbedürftig“ ist, ist seit mehr als 40 Jahren in Betrieb.

Der Chor der Fünftklässler intonierte als Auftakt zur Grundsteinlegung das WBG-Lied: „Hierher ging schon meine Mutter – und jetzt bin ich so weit“, lautet eine Textzeile. Das mag wohl stimmen: Über dem Eingang des Hauptgebäudes prangt unter einer zerbrochenen Laterne noch der Schriftzug „ABI 90“.

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