Gesamtschule bleibt das ZielAusschuss stimmt für Sanierung der ehemaligen Hauptschule

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Neubau oder Sanierung? Die Alfterer Politik hat sich für die Sanierung des ehemaligen Hauptschulgebäudes in Oesdekoven entschieden.

Neubau oder Sanierung? Die Alfterer Politik hat sich für die Sanierung des ehemaligen Hauptschulgebäudes in Oesdekoven entschieden.

Alfter – Die Dependance der Gesamtschule Rheinbach in Oedekoven ist tot, das Ziel, in Alfter eine weiterführende Schule zu errichten, geben Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU) und die politischen Gremien jedoch nicht auf und setzten dafür am Dienstagabend ein klares Signal. Mehrheitlich bei einer Gegenstimme der UWG und einer Enthaltung der FDP beschlossen sie in der Sitzung des Sozialausschusses, das ehemalige Hauptschulgebäude zu sanieren und gleichzeitig den interkommunalen Schulentwicklungsplan zu intensivieren mit dem Ziel einer weiterführende Schule – möglichst einer Gesamtschule – in Alfter.

Längerer Schlagabtausch vor der Abstimmung

Einstimmig fiel die Entscheidung aus, dass die Gemeinde ein Konzept zur weiteren Nutzung des Schulgebäudes entwickelt. Berücksichtigt werden hierbei auch die Anfragen sowohl der Freien Christlichen Schule Bonn als auch des Rhein-Sieg-Kreises, ob sie für eine Übergangszeit Räumlichkeiten in dem Schulgebäude mieten können. Hier müsse man sehen, wie kompatibel dies mit den Sanierungsarbeiten sei, erklärte Bürgermeister Rolf Schumacher. Ein Teil der Räumlichkeiten wird derzeit von der OGS Oedekoven und der Volkshochschule Bornheim/Alfter genutzt.

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Vor der Abstimmung kam es zu einem längeren Schlagabtausch über das gescheiterte Anmeldeverfahren für die Dependance der Rheinbacher Gesamtschule. Bürgermeister Schumacher berichtete, dass er bereits „intensive Gespräche“ mit Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler und Sozialdezernentin Alice von Bülow geführt habe. Ziel müsse es sein „ein angemessenes Schulangebot in unserer Region weiterzuverfolgen und den interkommunalen Schulentwicklungsplan zu intensivieren. Für mich als Bürgermeister ist es ein Gebot der interkommunalen Solidarität, dass wir uns als Gemeinde Alfter an diesem Prozess beteiligen.“ Daher plädierte Schumacher eindringlich für die Grundsanierung des Schulgebäudes. „Ein wesentliches Argument, dass wir nicht genug Anmeldungen hatten, war bei vielen Eltern, dass ihre Kinder auf eine Baustelle ziehen.“ Zudem brauche man in allen Bereichen des 40 Jahre alten Gebäudes eine Sanierung von Grund auf, auch aus pädagogischen Gründen. Ganz gleich, ob das Gebäude weiter von der OGS oder einer späteren Gesamtschule genutzt werde.

„Wir müssen das erstmal verdauen“

Die Kritik aus Bornheim wollte der CDU-Fraktionsvorsitzende Barthel Schölgens nicht auf sich sitzen lassen. „Wir haben alles dafür getan, damit die Dependance zustande kommt. Aber wir müssen den Elternwillen respektieren.“ Er würde gerne mit Bornheim kooperieren.

„Wir müssen das erst mal verdauen“, meinte Sandra Semrau (Freie Wähler), „vielleicht können wir mit noch mehr Leidenschaft für die Gesamtschule werben?“ Wichtig sei es, die Anfangsschwierigkeiten zu überwinden, man könne auch zweizügig starten. Sie wollte prüfen lassen, ob es nicht sinnvoller wäre das Schulgebäude abzureißen statt zu sanieren. Schumacher rechnete vor: Eine Sanierung koste rund 24 Millionen Euro, ein Neubau 40 Millionen.

Neben Gebäude bedarf es auch einem überzeugenden pädagogischen Konzept

Jochen Roebers (FDP) forderte aber nicht nur ein Gebäude, sondern auch ein pädagogisches Konzept, das überzeuge. Robert de la Haye (Grüne) meinte: „Wir sollten selbstbewusst für eine Gesamtschule eintreten und uns als Gemeinde nicht klein machen.“ Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler) warf Schumacher und der Verwaltung vor, sie hätten zu wenig interkommunale Gespräche geführt.

Gegen die Grundsanierung stimmte Werner Urff (UWG). Die UWG hatte die Errichtung einer Dependance beziehungsweise einer Gesamtschule stets abgelehnt wegen der zu hohen Kosten angesichts der prekären Alfterer Haushaltslage.

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