StiftungEhrung für Alexandra Gräfin Lambsdorff

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Alexandra Gräfin Lambsdorff , hier  mit ihrem 2009 verstorbenen Mann Otto Graf  Lambsdorff, wohnte lange in Eschweiler.

Alexandra Gräfin Lambsdorff , hier  mit ihrem 2009 verstorbenen Mann Otto Graf  Lambsdorff, wohnte lange in Eschweiler.

Berlin/Bad Münstereifel – Einen besonderen Preis nimmt heute Alexandra Gräfin Lambsdorff bei einer Festveranstaltung im Berliner Hotel Adlon entgegen. Die Witwe des verstorbenen ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Otto Graf Lambsdorff wird mit dem „Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis“ vom „Deutsch-Russischen Forum“ ausgezeichnet. Damit befindet sie sich in prominenter Gesellschaft: 2007 hat diesen Preis der ehemalige russische Staatspräsident Michail Gorbatschow erhalten.

Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro stiftet die Gräfin der Friedrich-Haass-Schule in Bad Münstereifel. Da sie früher viele Jahre in Eschweiler wohnte, hat sie eine besondere Beziehung zum heiligen Doktor von Moskau, dem Namensgeber der Schule. So ist auf Initiative von Alexandra Gräfin Lambsdorff vor 20 Jahren das Deutsch-Russische Forum gegründet worden. Eine Bitte hatte sie an die Stiftung des Preisgelds geknüpft: Die Schule sollte ihr ein Konzept vorstellen, wie sie das Preisgeld verwenden würde. „Was ich erhielt, war rundum überzeugend“, zeigte sich Gräfin Lambsdorff erfreut: „Es war genau das, was ich mir vorgestellt hatte.“ Das Konzept der Schule ist auf mehrere Jahre angelegt. Eine Projektwoche der 200 Schüler zum 160. Todestag des berühmten Mediziners bildet im September den Auftakt. Die Ergebnisse sollen nach heutiger Planung im Anschluss dauerhaft ausgestellt werden. „Die Ausstellung werden wir dann Schritt für Schritt erweitern“, erläutert Projektleiter Dr. Johannes Beckmann, der kürzlich seine Doktorarbeit zu Dr. Friedrich Joseph Haass fertiggestellt hat: „Dazu gehören auch Exponate wie Plastiken, Mosaike und Aquarelle. Die Ausstellung könnte auch in der heimischen Bibliothek, bei Stadtführungen oder in der Deutschen Schule Moskau gezeigt werden.“

Bei dem Projekt, das Gräfin Lambsdorff vorgestellt worden ist, steht nicht nur der Lebenslauf von Haass mit den neuen Forschungsergebnissen im Mittelpunkt. Auch Institutionen, die sich mit dem Thema „Deutsche und Russen“ in Geschichte und Gegenwart beschäftigen – wie die Friedrich-Joseph-Haass-Gesellschaft oder das Lew-Kopelew-Forum – sollen den Schülern näher gebracht werden. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit dem Museum für russland-deutsche Kulturgeschichte in Dortmund geplant. „Dieses Konzept bietet den Vorteil, Schüler aller Jahrgangsstufen und verschiedener Begabungen von Anfang an einzubeziehen“, freut sich die Rektorin der Schule, Karin Hennecke.

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