John GurdonExperimente mit Krallenfröschen

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John B. Gurdon

John B. Gurdon

Für sein bahnbrechendes Experiment verwendete der britische Biologe John Gurdon Krallenfrösche (Xenopus laevis). Er zerstörte die Zellkerne von Eizellen der Tiere mit UV-Licht. Die Zellkerne enthalten das Erbgut eines Organismus. Die Eizellen waren somit nur noch eine Hülle, sie enthielten keinen Frosch-Bauplan mehr.

Anschließend übertrug Gurdon aus Darmzellen erwachsener Tiere entnommene Zellkerne in die entkernten Eizellen. An ihrem ursprünglichen Platz hätten die Darmzell-Kerne immer nur weitere Darmzellen entstehen lassen. Doch nun entwickelten sich aus einigen der Eizellen mit Darmzell-Kern Kaulquappen. Das aus Darmzellen stammende Erbgut löste demnach all die komplexen Wachstumsvorgänge aus, die für die Entwicklung eines Lebewesens nötig sind.

Später wiederholte Gurdon seine Versuche erfolgreich mit Kernen aus anderen Körperzellen erwachsener Tiere. Er bewies so, dass das Erbgut einer einzelnen Körperzelle alle nötigen Informationen für die Entwicklung eines vollständigen Organismus trägt. Für viele Forscher jener Zeit war dies zunächst unvorstellbar.

Die Erkenntnis, dass Zellen ihre gesamte Erbinformation behalten, wenn sie sich spezialisieren, und dass sich „schlummernde“ Abschnitte unter bestimmten Bedingungen wieder aufwecken lassen, bildete eine wichtige Basis für die Stammzellforschung.

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