AnpassungsfähigKamelhaltung in Deutschland

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Ein Wüstenschiff auf grünen Wiesen in Deutschland - die Haltung von Kamelen außerhalb ihres angestammten Gebietes in Afrika und Asien ist grundsätzlich kein Problem. Die bestens für lange Durststrecken ausgestatteten Tiere gelten als anpassungsfähig - immerhin ertragen sie in der Wüste Temperaturschwankungen von teils mehr als 50 Grad. Zu bestaunen sind sie vor allem in Tierparks, wo sie neben Elefanten und Giraffen zu den Großtier-Attraktionen zählen.

Wie viele Kamele in Deutschland leben, ist nicht bekannt. Der Verein Altweltkamele in Brandenburg hat mehrere hundert Tiere erfasst. „Aber es gibt viele Privathalter, an die wir nur schwer herankommen“, sagt Vereinsmitglied Jörg Heidicke.

In den vergangenen Jahren haben mehrere Farmen in Deutschland Kamele für Ausritte und Therapiezwecke angeschafft. Heidicke geht von etwa sieben bis acht Anbietern aus. Die Tiere gelten als sanftmütig. Ihr Passgang, bei dem immer beide Beine einer Körperseite gleichzeitig angehoben werden, sorgt für ein besonderes Reiterlebnis, das an hohen Seegang erinnert. Der Vorteil des Kamels bei Reittherapien ist, dass es sich - anders als das Pferd - ablegen kann und damit das Aufsteigen erleichtert. Zudem sorgen die Höcker für einen sicheren Sitz.

Wer ein Kamel als Haustier halten will, braucht dafür keine Erlaubnis oder Prüfung. Für den gewerblichen Einsatz wird ein Sachkunde-Nachweis verlangt. Zudem schaut sich das Veterinäramt die Tiere an. Die Haltung von Kamelen, um Milch und Fleisch zu vermarkten, ist nach Angaben von Heidicke in Deutschland verboten. (dpa)

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