Aus für StadtmuseumDie Letzte knipst das Licht aus

Lesezeit 2 Minuten
Kulturamtschef Bert Deuster hängt das letzte Bild im Stadtmuseum ab. (Foto: Reinnarth)

Kulturamtschef Bert Deuster hängt das letzte Bild im Stadtmuseum ab. (Foto: Reinnarth)

Euskirchen – „Weinenden Auges waren am letzten Tag in diesem Museum...“, beginnt der letzte Eintrag im Gästebuch. Es steht im verwaisten Eingang von Haus Bibo. Das Stadtmuseum mit seinen Wechselausstellungen ist geschlossen. Und an der Kirchstraße wird es wohl auch nie wieder eröffnen. Museumsleiterin Dr. Gabriele Rünger, die am Sonntag nach dem letzten Besucher das Licht ausknipste, die Tür zuzog und die Alarmanlage scharf schaltete, hat die letzte Ausstellung so gut wie abgeräumt. Ihr Büro muss noch ins Alte Rathaus umziehen, und künftig ist sie nur noch Chefin des Archivs im Keller des Rathauses an der Kölner Straße.

Wo das Inventar bis zu einer Neueröffnung des Museums in einem Neubau am Neutorwall untergebracht werden soll steht noch nicht fest. Der „Kirchenschatz“ wird in die Kirche geräumt, die Neander-Motorräder der nur von 1924 bis 1926 in Euskirchen beheimateten Zweiradfabrik stehen laut Vertrag noch drei Jahre zur Verfügung. „Bis zur Überprüfung für die Unterbringung des Standesamtes hier im Haus hat sich noch niemand wirklich Gedanken über die Brandgefahr gemacht“, sagt Kulturamts-Chef Bert Deuster. „Hier ganz oben im Turm bei den Motorrädern sind die Fenster zwar als Notausgänge eingerichtet, aber was ist mit dem Rauch, wenn es brennt? Der gesamte Innenausbau ist aus Holz.“ Unter den Motorrädern haben sich kleine Lachen gebildet: Öl. „Damit sind die Motoren gefüllt, sonst würden sie kaputt gehen“, erklärt Deuster.

Er schätzt, dass im Februar der Umbau beginnt, der den Einzug des Standesamts ermöglichen soll. Während die Außentreppe am Turm bis ins Kaminzimmer bereits feststeht, wird über einen Zugang für Rollstuhlfahrer, eventuell durch die heutige Fensterfront rechts des Eingangs am Haus Bibo, noch diskutiert. Eine Hebebühne ist als Alternative für eine etliche Meter lange Rampe im Gespräch.

Rundschau abonnieren