BienensterbenAmeisensäure zum Schutz der Bienen

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Imker Peter Blümel (Bild: Hilgers)

Imker Peter Blümel (Bild: Hilgers)

HELLENTHAL – Stundenlang könnte Peter Blümel aus Hellenthal von seiner Liebe zu den emsigen Honigsammlern erzählen. Er ist nämlich im Nebenberuf Imker mit Leib und Seele. Doch plagen ihn auch große Sorgen, wie es mit seinen derzeit 16 Bienenvölkern weitergehen soll. Denn auch seine Tierchen sind akut gefährdet. Zum einen ist es ein gefürchteter Parasit, der seinen Bestand gefährdet. Es ist die vor rund 30 Jahren aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe, die sich auf den Bienen festsetzt und ihnen das Blut aussaugt, so dass diese geschwächt oder verkrüppelt werden und schließlich absterben. Zum anderen sind es Insektizide in der Landwirtschaft oder im Gartenbau, die dazu beitragen, dass die Bestände gefährdet sind.

Dem Münsteraner Beispiel folgen

Ohnehin werde durch die Monokulturen das Angebot für Bienen immer rarer, weil einfach die Blütenvielfalt fehle. Zu allem Überfluss haben auch viele Bienen den langen Winter nicht überlebt.

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Schon Ende des 19. Jahrhunderts wird die Imkerei in der Eifel erwähnt. Zur Zeit sind es rund 1400 Imker in der Eifel-Region, im Kreis Euskirchen gibt es zurzeit 143 Imker mit rund 12 200 Völkern à 30 000 bis 40 000 Bienen.

Jedes einzelne Tier ist wertvoll - nicht nur für die Honiggewinnung -, sondern auch für die Bestäubung der Pflanzen. „Die Blüte gibt den Nektar oder die Pollen, dafür sorgt die Biene für die Fortpflanzung. Es ist also ein Geben und Nehmen“, stellt Imker Peter Blümel fest.

Obwohl Blümel bei seinen Bienen schon erfolgreich Ameisensäure gegen die Varroa-Milben einsetzt, bemängelt er, dass es Imker gebe, die die aufwändige Behandlung der Tiere nicht ernsthaft genug durchführten. Auf diese Weise stecken sich auch die behandelten Bienen immer wieder an, weil ein Austausch mit „Unbehandelten“ stattfinde.

Doch hofft Peter Blümel, dass dem Beispiel von Münster künftig auch in der Eifel gefolgt wird. Dort hätten sich die Imker schon vor einigen Jahren auf einen gemeinsamen Behandlungstermin geeinigt - und die durch die Milbe verursachten Verluste seien in dieser Region seitdem deutlich geringer.

Neben den Gefahren durch Krankheiten, Klima oder Parasiten für die Honigbiene hat der Imker nicht selten mit weiteren Problemen zu kämpfen. So kann es vorkommen, dass er plötzlich „Zementhonig“ hat, den er nicht ernten kann, weil er aufgrund seiner festen Substanz nicht aus den Waben herausgeschleudert werden kann. Der „Zementhonig“ entsteht laut Blümel, wenn die Bienen vorwiegend Nadelbäume zur Ernte aufgesucht haben. Und auch wenn der Honig zu dunkel ist und zu viele Ballaststoffe hat, bekommt das den Tieren nicht gut - sie bekommen laut Blümel Durchfall.

Start der „Bienensaison“

Dennoch - auf keinen Fall möchte Peter Blümel, der seit 36 Jahren Bienen züchtet, dieses Hobby aufgeben. Er freut sich, wenn es um ihn herum summt und brummt. Und eigentlich geht es ja jetzt erst richtig mit der Bienensaison los - mit Raps, Löwenzahn und der Wildblumenpracht auf den Eifelwiesen.

Schließlich gibt es noch die Himbeerblüte und vielleicht noch Blatthonig: Ein reich gedeckter Blütentisch für die fleißigen Bienchen. Sie gilt es zu schützen, weil sie nicht nur nützlich, sondern als Symbole für Frühling, Sommer und Sonne nicht aus der Natur wegzudenken sind.

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