Zur Sanierung der kieselrot-belasteten Laufbahn am Herder-Gymnasium in Buchheim überreichte NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn an Dezernent Professor Béla Dören gestern höchstpersönlich den Bewilligungsbescheid über Landesmittel in Höhe von rund 38 000 Euro. Die Entsorgung der dioxinhaltigen Schlacke und anschließende Bodenerneuerung soll im Herbst in Angriff genommen werden. In den Sommerferien beginnt darüber hinaus die Kieselrot-Beseitigung auf den Schulsportplätzen der Grundschulen Lohmarer Straße, Horststraße und Am Portzenacker. Das Land fördert die drei Maßnahmen mit rund 444 000 Euro.

Für entsprechende Arbeiten an vier weiteren Schulen - KGS Wilhelm-Schreiber-Straße in Ehrenfeld, GGS Hauptstraße Porz, GGS Schmittgasse Porz und GGS Buschfeldstraße in Holweide - sind Förderanträge gestellt. Er hoffe, so Dören, dass der Austausch der körnigen, rotbraunen Schlackerückstände gegen unbelastete Materialien an den Schulen Ende 2004 abgeschlossen sein wird.

Bereits Anfang der 90er Jahre hatten Gesundheits- und Umweltbehörden Alarm geschlagen, weil im Kieselrot vieler Spiel- und Sportanlagen hohe Dioxinbelastungen festgestellt worden waren. In NRW wurden 340 verunreinigte Plätze und Wegeflächen ermittelt und teils gesperrt. Mit Inkrafttreten des Bodenschutzgesetzes 1998 ist gesetzlich vorgeschrieben, die belasteten Flächen zu sanieren. Die Arbeiten bezuschusst das Land zu 80 Prozent.

Allein in Köln galten rund 30 Tennenbeläge als verunreinigt. Schon vor dem Start der Landesförderung ließ die Stadt zwei Kinderspielplätze, fünf Sportplätze und drei Schulsportgelände sanieren. 2002 wurden mit Landesmitteln drei belastete Sportplätze erneuert, zuletzt auf dem Sportplatz der Grundschule Freiliggrathstraße.

Anlässlich des Besuchs von Ministerin Höhn kritisierte die „Bürgerinitiative Kieselrot“, die Stadt habe das Problem jahrelang verharmlost. Erst durch das Einschalten des Umweltministeriums und der Bürgerinitiative sei damit begonnen worden, die Vorgaben des Bodenschutzgesetzes umzusetzen. (KE)