Eklat beim Roten Kreuz: Hessens DRK-Präsidentin tritt zurück

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Darmstadt – Nach jahrelangem Streit um eine neue Satzung hat die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen das Handtuch geworfen. Bei der Landesversammlung des DRK-Landesverbandes am Samstag in Darmstadt trat Hannelore Rönsch zurück. Der Schritt sei für alle «völlig überraschend» gekommen, sagte der Sprecher des hessischen Landesverbandes, Thomas Wolff, der Nachrichtenagentur dpa. Die CDU-Politikerin stand 14 Jahre an der Verbandsspitze.

Hintergrund sei der Streit um eine neue Satzung des Bundesverbandes, die in allen Bundesländern außer Schleswig-Holstein und Hessen bereits auf die Länder übertragen worden sei. Darin seien zum Beispiel die Kernaufgaben festgeschrieben, etwa den Rettungsdienst zu organisieren. Einige der 39 hessischen Kreisverbände wollten sich aber aus Berlin nicht vorschreiben lassen, was sie zu tun hätten, sagte Wolff.

Bei der Landesversammlung stand das Thema bereits zum dritten Mal auf der Tagesordnung. Nötig gewesen wäre eine Dreiviertel-Mehrheit. Da sechs Stimmen der 210 Delegierten fehlten, wurde der Antrag - wie schon in den Vorjahren - abgelehnt. Da platzte Rönsch der Kragen. Wolff zitierte sie am Abend mit den Worten «Ich trete zurück, wir brauchen eine Persönlichkeit, die dem Verband die Wichtigkeit dieser Satzung klar macht.» (dpa/lhe)

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