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Familie Beissel von GymnichHöhepunkte und Tiefschläge

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Eins steht fest: Langeweile kommt beim Betrachten der Jubiläumsausgabe nicht auf. Denn das Buch, das zur Feier der 500-jährigen Ansässigkeit des Grafengeschlechts Beissel von Gymnich auf dem Schmidtheimer Schloss veröffentlicht wurde, kann mit einigem aufwarten. Alles begann im Jahr 1511: Daem Beissel von Gymnich heiratete die Erbin des Schlosses, Eva von Schmidtheim, und kam auf diese Weise in den Besitz der damaligen Wasserburg.

Dass die Familie seit nunmehr einem halben Jahrtausend in Schmidtheim zu Hause ist, bot Anlass zum Feiern : Einen Tag mit der Dorfgemeinschaft, einen Tag mit Freunden und Verwandten, einen Tag mit allen zusammen. Emmanuel Graf Beissel von Gymnich freut sich, dass das Interesse des Dorfes groß gewesen sei.

Etwa ein Drittel der Schmidtheimer sei der Einladung gefolgt , das Jubiläum auf der Burg zu feiern. Als Höhepunkt bezeichnet Beissel die Festmesse, die von Weihbischof Karl Borsch und den Pastören Matthäus Zuska und Michael Brandau zelebriert wurde. Zur feierlichen Gestaltung trugen auch zwei Chöre aus Schmidtheim und Dahlem, ein Bonner Orchester und einige Solisten bei. Zudem fand ein Fackelzug quer durch das Dorf statt.

Ein Jahr hatte die Vorbereitung der Feier in Anspruch genommen. „Letztendlich ist ein Fest nur so gut wie seine Gäste“, sagt Beissel, der sich vor allem bei den Schmidtheimern für das gelungene Fest bedankt.

In den 500 Jahren sei es nicht immer einfach gewesen, den Besitz zu bewahren . „Die Familie musste sich sowohl vor den Franzosen als auch vor den Kommunisten schützen“, sagt Beissel. Doch auch die familieninterne Freude am Glücksspiel habe den Erhalt des Besitzes in vergangenen Jahrhunderten erschwert.

Ein weiterer Tiefschlag sei der Brand 1890 gewesen, infolge dessen die Gräben der einstigen Wasserburg mit Bauschutt gefüllt wurden. Auch die Gemälde innerhalb des Schlosses verbrannten . „Zum Glück wurden die Originale vorher gefälscht“, sagt Beissel schmunzelnd. Die Kopien seien auf das ebenfalls im Familienbesitz befindliche Schloss in Frens in der Nähe von Bergheim gebracht worden.

Allerdings habe es auch wirtschaftliche Höhepunkte gegeben, etwa zu den Zeiten seines Urgroßvaters Otto. Der habe vor allem an der Entwicklung der Eisenbahn mitgewirkt. „Deshalb läuft die Eisenbahnlinie hier ja auch direkt am Haus vorbei“, erklärte Beissel.

Diese und weitere Geschichten rund um die Familie Beissel von Gymnich und die Dorfgemeinde Schmidtheim sind anschaulich festgehalten in der vom Arbeitskreis Kultur und Geschichte entwickelten Jubiläumsausgabe .

Die Jubiläumsausgabe „Schmidtheim - 500 Jahre Beissel von Gymnich und Dorfgemeinde“ kann für 24,90 Euro bei den folgenden Verkaufsstellen erworben werden: Gemeindeverwaltung Dahlem in Schmidtheim, Pfarrbücherei, Metzgerei Kampmann und Bäckerei Heinen in Schmidtheim, bei Sonny Klimpel in Dahlem und in der Bäckerei Braun in Berk. (chs)

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