Abo

Franzosen pflanzten mitRömerstadt hat wieder einen Weinberg

Lesezeit 2 Minuten
Die Weinstöcke am Weinberg am Weiertor werden gepflanzt. (Bild: Roberz)

Die Weinstöcke am Weinberg am Weiertor werden gepflanzt. (Bild: Roberz)

Zülpich – „Unsere Partnerstädte sind hier mit richtig Man-Power angetreten“, ist Ulf Hürtgen, Beigeordneter der Stadt Zülpich, ganz begeistert und greift sich wieder zur Spitzhacke und Schaufel. Denn die Zeit drängt im 800 Quadratmeter großen Weinberg am Weiertor. Schließlich sollen hier 400 Weinstöcke gepflanzt werden.

Und dieses Vorhaben erwies sich als anstrengender als zunächst vermutet: Der Boden war steinhart. Mit Spitzhacke und Schaufel und ganz viel Muskelkraft mussten die 30 Zentimeter tiefen Löcher für die Weinstöcke gegraben werden. Sieben fleißige Helfer aus Leiwen und drei Franzosen aus Blaye legten mit den Zülpichern Hand an. Erst nach gut zwei Stunden kam der georderte Erbohrer. Und dann ging's einfacher.

Phönix, Johanniter und ein roter Merlot

Auch Christoph Hartmann, Geschäftsführer der Landesgartenschau (Laga) 2014, war bei der Pflanzaktion immer in vorderster Reihe mit dabei. Ihn freute das große Engagement der Partnerstädte: „Nicht nur, dass sie von den Weinstöcken über die Haltestangen bis zum Rebenschutz das ganze Material mitgebracht haben und hier so kräftig mit anpacken. Beide Städte haben auch die spätere Pflege des Weinbergs zugesagt.“

200 Weinstöcke aus Leiwen der Weißweinsorten Phönix und Johanniter stehen moseltypisch in Hanglage, die 200 Rotwein-Stöcke Merlot aus Blaye stehen im flachen Teil des Weinbergs. „Vor die Rebstöcke wollen wir Rosenstöcke setzen. Das ist auch ganz typisch für den Weinanbau. Und im unteren Bereich des Weinbergs sollen Obstbäume aus unserer niederländischen Partnerstadt Elst den Abschluss bilden“, erklärte Christoph Hartmann.

Es wird ein Partnerschafts-Weinberg: Denn auch die finnische Partnerstadt Kangasala kann sich im Umfeld des Weinbergs einbringen. „Allerdings wissen wir noch nicht, welche Pflanzen hierher passen. Aber wir werden schon etwas finden, und wenn wir eine Sauna aufstellen“, sagt Hartmann lachend.

Einen tollen Einfall hatten die Planer des Weinbergs auch für den unteren Hangbereich. Dort von der einen Seite französischer und von der anderen Seite deutscher Wein an einer Pergola hochranken. „Das ist doch wirklich ein schönes Symbol der Städtepartnerschaft“, freut sich denn auch Ulf Hürtgen. Zur Laga wird es dann unterhalb des Weiertors und im Tor selbst eine Vinothek geben.

Natürlich sollen die Weintrauben eines Tages auch geerntet und zu Wein verarbeitet werden. Als Gastgeschenk der Stadt Zülpich würde sich der römerstädtische Wein sicher gut machen. „Weinanbau in Zülpich ist übrigens nicht neu. In den 1930er Jahren hat ihm allerdings die Reblaus den Garaus gemacht“, berichtet Christoph Hartmann. Und stellt abschließend fest: „Das Weiertor wird aber nicht in Weintor umbenannt.“

Rundschau abonnieren