Keine Mehrheit für Bebauung

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WESSELING. Für die umstrittene Bebauung von Thelens Wiese in Keldenich gibt es keine politische Mehrheit. In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses lehnte die schwarz-gelbe Koalition einen Antrag der SPD ab, die Mängel in dem Bebauungsplan für das Gebiet zu beheben, damit dort - wie vom Eigentümer geplant - Häuser errichtet werden können.

Nachdem die Stadt kützlich im Rechtstreit um den seinerzeitigen Verkauf des Geländes als Bauland vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster eine Niederlage eingesteckt hatte, wollte die SPD nun verhindern, dass die Stadt wegen eines Rückkaufs des Geländes tief in die Tasche greifen muss.

„Jeder muss wissen, dass er hier Steuergelder einsetzt, die anderswo nötiger wären“, hatte Vizebürgermeister Helmut Latak (SPD) vor der namentlichen Abstimmung seine Ratskollegen gewarnt. Auch die Grünen konnten sich nicht mit einem Rückkauf anfreunden. „Dadurch wird Geld vernichtet“, erklärte Ludger Strobel (Grüne). Immerhin müsse die Stadt aufgrund des Urteils ein Gelände zu Baulandpreisen zurückkaufen, das kein Bauland werden soll.

„Der Rückkauf würde einen Vermögenszuwachs für die Stadt bedeuten“, konterte FDP-Fraktionschef Detlef Troppens. Auch die CDU schloss eine Bebauung des Geländes aus. Josef Recht, Fraktionschef der Christdemokraten, betonte, dass die Bevölkerung mehrheitlich für einen Erhalt der Wiese sei. „Wir haben mehrere hundert Unterschriften für die Wiese gesammelt, die dem Bürgermeister im Rat übergeben werden sollen“, so Recht.

Gegen SPD und Grüne wurde ein Antrag der CDU angenommen, wonach der Bestand der Wiese planungsrechtlich abgesichert und die Belange des Eigentümers berücksichtigt werden sollen. Das bedeutet, dass die Stadt über einen Rückkauf verhandeln soll. (gj)

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