KochenEier in Szene gesetzt

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Der Klassiker: Spiegelei auf Brot. (Bild: dpa)

Der Klassiker: Spiegelei auf Brot. (Bild: dpa)

Für Puristen ist die Sache klar. Sie genießen auch zu Ostern ihr Ei ohne Farbe und kulinarisches Beiwerk. Allen anderen stellt sich jedoch die Frage, wie man das Oval am besten kredenzt. Eier zählen zu den einfachsten, aber vielseitigsten Lebensmitteln. Man kann sie kochen, braten, pochieren oder schaumig schlagen. Simpel und raffiniert ist ein Omelette, denn es besteht nur aus verschlagenen Eiern, etwas Salz und Pfeffer. In der Pfanne wird es goldgelb gebacken und stellt eine köstliche Alternative zu Rührei dar. Mit geräucherten Lachsstreifen oder Pilzen gefüllt, bereichert es den Oster-Brunch.

Komplizierter ist das Pochieren von Eiern. Die aufgeschlagenen Eier lässt man vorsichtig in 75-80 Grad Celsius heißes Wasser gleiten und etwa anderthalb Minuten garziehen. Die innen noch flüssigen, jedoch außen gestockten Eier eignen sich gut als Vorspeise. Als „Eier Benedict“ werden sie gerne auf einem Toastbrötchen mit gekochtem Schinken und einer Sauce Hollandaise serviert.

Als besonders edel gelten die Sabayon, eine Schaum-Sauce aus frischen Eigelben, und das Soufflé (frz. Hauch), ein lockerer Auflauf auf Eischnee-Basis. Eine Kräuter-Sabayon ist ein idealer Begleiter zu Fleisch, Fisch oder Gemüse und darüber hinaus verhältnismäßig einfach herzustellen. Zwei Eigelbe werden mit etwas Salz, Pfeffer und gehackten Kräutern schaumig gerührt. Anschließend erwärmt man die Masse langsam im Wasserbad und schlägt sie solange weiter, bis sie cremig ist. Mit etwas Zucker und Marsala verfeinert, gelingt die Sabayon auch in süßer Variante.

In herzhafter oder süßer Variante gibt sich das Soufflé als Klassiker der Ostertafel. Damit das luftige Werk jedoch nicht vorzeitig in sich zusammenfällt, ist höchste Präzision gefragt. Denn der Eischnee erreicht nur ein stattliches Volumen, wenn keine Dotter- oder Fettrückstände an Schneebesen oder in der Schüssel haften. Eine Prise Salz sorgt dafür, dass die Masse besonders stabil wird. Portionsweise und vorsichtig hebt man den Eischnee schließlich unter die Soufflé-Masse. Auf Béchamel-Basis kann ein köstlicher Käse-Auflauf entstehen.

Nicht nur Spitzenköche beschäftigt das Ei - auch Dichter wie Wilhelm Busch ließen sich zu Versen über „Pfannkuchen und Salat“ inspirieren. Hauchdünne Eierkuchen sind eine schöne Idee für ein Menü. Mit einer fantasievollen Farce können die Pfannkuchen scheibenweise als Eier-Roulade mit Salat serviert werden. Mit Früchten, Eiscreme oder Quark ist im Handumdrehen ein Dessert kreiert. Eine besondere Variante beim Servieren: Süße Eierkuchen aufrollen, in Stücke schneiden und nach Saté-Manier auf Holzspieße aufreihen. Ob herzhaft oder süß - der dünne Eierteig ist zu Ostern blitzschnell zubereitet und gelingt eigentlich immer.

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