Lisa zu Emma

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Alice Schwarzer und die geschasste Chefredakteurin Lisa Ortgies.

Alice Schwarzer und die geschasste Chefredakteurin Lisa Ortgies.

Lisa Ortgies (41) wird neue Chefredakteurin der feministischen Zeitschrift „Emma“. Damit tritt sie die Nachfolge von Alice Schwarzer an, die kürzlich ihren 65. Geburtstag gefeiert und kurz darauf verkündet hatte, dass sie den Chefsessel verlassen wolle.

Ortgies kennt sich im Metier aus: Seit rund zehn Jahren moderiert sie die WDR-Sendung „frau tv“ und verfasst seit 2005 Kolumnen für „Emma“.

Schwarzer bleibt dem von ihr vor 31 Jahren gegründeten Blatt aber treu, agiert weiter als Verlegerin und Herausgeberin und freut sich nach eigenem Bekunden darauf, mehr selber schreiben zu können. Über die neue Chefin, die ihre Arbeit im Frühjahr aufnehmen soll, sagt sie: „Mit Lisa Ortgies hat Emma nicht nur eine erfahrene und engagierte Kollegin gewonnen, sondern auch eine Frau, die an der Front der aktuellen Herausforderung moderner Frauen steht, will sagen: die beides vereint, Kinder und Karriere.“

Ortgies ist mit einem Unternehmensberater verheiratet, hat eine Tochter (5) und einen Sohn (1) und lebt zurzeit in Hamburg. Geboren in Quakenbrück, war sie nach dem Abitur als Au-pair in den USA, lebte eine Weile (wie Alice Schwarzer) in Paris, war Stewardess und studierte Psychologie und Soziologie, allerdings nicht bis zum Ende. Sie begann in Heidelberg, für eine Tageszeitung zu schreiben und geriet 1996 eher zufällig vor die Kamera, als beim Hamburger Lokalfernsehen die Schwangerschaftsvertretung der Nachrichten-Moderatorin ausfiel und sie als Praktikantin einsprang - mit durchschlagendem Erfolg. Ihre journalistische Ausbildung erhielt sie schließlich an der renommierten Henri-Nannen-Schule in Hamburg.

Ortgies verfasste zusammen mit Svea Große das Ratgebertaschenbuch „Pinkeln im Stau“ mit Tipps zum Krisenmanagement für Frauen in allen möglichen Lebenslagen.

In einem älteren Beitrag für die Webseite der „Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen“ bekundete sie, dass sie zusammen mit ihrem Friseur über Eva Herman („Das Eva-Prinzip“) gelästert habe und schrieb über den Feminismus: „Was ihm fehlt, sorry, ist Humor und Sexappeal“, prangerte sein uncharmantes Image an und fordert, Feminismus müsse eine Marke werden.

Die Moderation von „frau tv“ wird Lisa Ortgies abgeben: Der WDR will es so. (ap / sül)

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