Fahrradtouren um KölnAus Longerich zu den Wisenten

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Detlef (l.) und Johannes Tekampe, Weiße Speiche-Köln.

Unsere Touren starten in Longerich,  die Tandems sind dort in einer Garage untergebracht. Wir möchten schnell ins Grüne kommen, damit die Blinden und Sehbehinderten, die wir fahren, Natur hören und spüren können: Vogelgezwitscher, Blätter- und Bachrauschen oder andere Geräusche, etwa die Segelflieger, die wir passieren. Auch für Sehende sehr abwechslungsreich, zudem angenehm zu fahren –  es gibt kaum Steigung und ein schönes Ziel: den Wildpark Dünnwald.

Zunächst geht es zum Rheinufer, dann stromaufwärts  und über die Mülheimer Brücke, in Mülheim am Rheinufer entlang stromabwärts  mit Abstecher durch den herrlichen Schlosspark Stammheim und über den Deichweg bis  Flittard  und weiter, vorbei an Pferdeweiden und durch weite Wiesen bis zum Segelflugplatz Kurtekotten. Wir fahren  auf nicht asphaltierten Wegen durch den Dünnwalder Forst – ein  lieblicher Abschnitt. Am Baggersee vorbei kommen wir nach Dünnwald, wo wir eine Runde durch den Wildpark drehen, die Wisente besuchen und im Lokal „Wildwechsel“ einkehren.

Den Rückweg schlagen wir  Richtung Leverkusen ein, entlang der  „Finnensiedlung“ in Höhenhaus und am Gelände der  ehemaligen Landesgartenschau in Leverkusen vorbei. Wir queren den Rhein über die Leverkusener Brücke und radeln über Merkenich zurück. www.weisse-speiche-koeln.de

Kontakt:  Die Tandemgruppe „Weiße Speiche Köln“ ist ein integrativer Verein, der für Blinde und stark Sehbehinderte Menschen Radtouren organisiert. Im Juli wird eine Mehrtagestour veranstaltet. Alle Infos: 0221/5907270

Tour-Steckbrief:

Höhepunkt:  Schlosspark Stammheim, Wildpark Dünnwald Einkehren:  Lokal „Wildwechsel“ im Wildpark Ideal für:  Familien Länge:  53 km  (Rundkurs) Gesamtanstieg: 324 m GPS-Tracks: Hier finden Sie die Daten für diese Tour auf einen Blick

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Verein „Weiße Speiche Köln“ will blinde Radler sehen lassen

„Damit die Blinden das auch sehen können“, sagt Ellen Heiler und man zuckt kurz zusammen, ein Krampf im wohl gefeilten Zentrum für Politische Korrektheit. Der löst sich schnell, denn hier, bei der Tandem-Ausfahrt mit der „Weißen Speiche“, sprechen Blinde und Sehende und sehr schlecht sehende Menschen gleichermaßen unverkrampft vom Sehen – es ist einfach ein geläufiges Wort. Der Verein „Weiße Speiche“ organisiert in und um Köln Fahrradtouren. Fünfzehn Tandems hat der Verein in einer Garage in Longerich untergebracht. Der Pilot, der das Tandem lenkt, sitzt vorne; ein blinder oder sehbehinderter Passagier fährt mit. Fahrer und Mitfahrer kommen aus Nippes, aus Troisdorf und auch schon mal aus Radevormwald. Radtouren für Blinde sind rar.

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Detlef (l.) und Johannes Tekampe, Weiße Speiche-Köln.

Aber auch mehr engagierte Piloten und Mitfahrer könnte der Verein gebrauchen, sagt der Vorsitzende Detlef Heiler. Für die Konstanz. Sachlich geht es darum, dass Blinde raus kommen, ins Grüne, Natur und alle möglichen Umgebungen erleben. Was Ellen Heiler, die sehende Ehefrau des Vereins-Vorsitzenden, meint mit „damit die Blinden das auch sehen können“, ist gerade der schöne Schlosspark in Stammheim: Bäumen, Blüten, Vögel, Kunst, frische Luft. Sehen heißt vielfache Wahrnehmung.

In Fahrt beschreibt der Pilot, was er sieht und wann es auf dem Weg mal richtig ruckelt. Detlef Heiler, der sich mutig und vertrauensvoll von der Autorin fahren lässt, erkennt viele Orte schon früh. „Das riecht herrlich nach Gras hier“, sagt er auf einem Wiesenweg. Ein Segelflieger surrt durch den Himmel. Die Fahrerin schärft ebenfalls die Sinne und holpert unangekündigt durch ein Schlagloch. (don)

Kontakt:  Die Tandemgruppe „Weiße Speiche Köln“ ist ein integrativer Verein, der für Blinde und stark Sehbehinderte Menschen Radtouren organisiert. Im Juli wird eine Mehrtagestour veranstaltet. Alle Infos: 0221/5907270 www.weisse-speiche-koeln.de

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