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Fragen und AntwortenEnde Juni endet das analoge Fernsehen – was Sie wissen müssen

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analoges Fernsehen

In vier Wochen schaltet der Anbieter Unity­me­dia in NRW das analoge TV-Si­gnal ab.

Die Ära des analogen Fernsehens geht zu Ende: In vier Wochen schaltet Unitymedia in NRW das analoge TV-Signal ab. Die übrigen Kabelnetzbetreiber werden voraussichtlich Ende 2018 folgen. Wer keinen entsprechenden Fernseher oder Empfänger hat, blickt ab dann auf einen schwarzen Bildschirm. Denn Fernsehen ist dann auch über Kabel nur noch digital möglich. Wir erklären, was Kunden beachten sollten.

Wer ist betroffen?

Unitymedia-Kunden, die aktuell analog fernsehen, werden ab Ende Juni 2017 kein TV-Signal mehr empfangen. Das sind zum Beispiel diejenigen, die noch über einen Röhrenfernseher direkt über die TV-Dose schauen. Betroffen sind auch alle, die einen Flachbildfernseher ohne integrierten DVB-C-Tuner haben. Dabei handelt es sich allerdings meist um ältere Geräte. Denn in der Regel verfügen alle Flachbildfernseher, die seit 2010 verkauft wurden, über eingebaute DVB-C-Tuner und können somit auch digitales Kabelfernsehen empfangen. Ebenfalls nichts unternehmen müssen Kunden, die einen Receiver zwischen TV und Kabeldose nutzen.

Wann wird umgestellt?

Unitymedia stellt die analoge Fernsehübertragung nach und nach ein. Los geht es in Nordrhein-Westfalen am 20. Juni. Zunächst ist der Süden dran - darunter auch Köln und die Region sowie etwa Aachen, Bonn, Düsseldorf, Hürth, Kerpen, Siegen und Wuppertal. Eine Woche später folgt der Rest.

Was ist zu tun?

Auch mit älteren Fernsehgeräten lässt sich Digitalfernsehen empfangen. Wer über seinen älteren Fernseher schauen möchte, muss sich einen Kabel-Digital-Empfänger anschaffen, eine sogenannte DVB-C-Set-Top-Box. Einfache Modelle gibt es ab einem Preis von etwa 40 bis 50 Euro. Eine weitere Möglichkeit ist, sich einen neuen Flachbildfernseher mit bereits integriertem Kabeltuner (DVB-C) zu kaufen.

Digital oder analog?

Es kann natürlich auch sein, dass jemand trotz digitalfähigem Fernseher bisher nur analoges TV schaut. Dies lässt sich jedoch einfach umstellen: Im Empfangsmenü des Fernsehers die Option "digitaler Empfang" auswählen und einen automatischen Sendersuchlauf starten. Wer über 100 Programme empfängt, kann sich sicher sein, dass er digitales Kabelfernsehen schaut. Im analogen Kabelnetz gibt es nämlich nur 25 Programme.

Entstehen weitere Kosten?

An den Kosten für den Empfang des Kabelfernsehens ändert sich nichts. Über 100 digitale TV-Sender sind im Unitymedia-Netz frei empfangbar. Für die HD-Programme der Privaten können allerdings zusätzliche Kosten entstehen. Denn diese sind zum Teil verschlüsselt. Unitymedia bietet sie in einem HD-Programmpaket für rund fünf Euro pro Monat an.

Warum werden die analogen Sender abgeschaltet?

Digital-TV ist heute in den meisten deutschen Wohnzimmern Standard. Satellit und Antennenfernsehen senden bereits seit mehreren Jahren ausschließlich digital. Denn digitale TV-Signale ermöglichen eine bessere Bild- und Tonqualität. Darüber hinaus bietet Digitalfernsehen eine wesentlich größere Programmvielfalt. Neben den TV-Sendern, die bislang analog verbreitet wurden, kommen zum Beispiel neue Vollprogramme und Spartensender für Sportbegeisterte, Krimi-Fans, Action-Liebhaber oder Kinder hinzu. Auch sämtliche Regionalprogramme der ARD können digital im Kabel empfangen werden.

Auf was muss ich achten, wenn ich meinen Röhrenfernseher an den digitalen Receiver anschließen will?

Der Receiver besitzt auf der Rückseite einen Eingang für das Antennenkabel, über das der Receiver mit der Anschlussdose in der Wand verbunden wird. Hier ist die Vorgehensweise vergleichbar mit dem Anschluss eines Videorekorders in der Vergangenheit. Der Anschluss des Receivers am Fernseher erfolgt über ein sogenanntes Scart-Kabel, das in der Regel dem Receiver beiliegt. Allerdings schmälert die Verbindung über Scart die Bild- und Tonqualität. Die Übertragung von HDTV ist auf diese Weise nicht möglich.

Kann ich meinen Videorekorder auch nach der Analogabschaltung weiter benutzen?

Die Benutzung eines Videorekorders in Verbindung mit dem digitalen Kabelanschluss ist weiterhin möglich, wenn er mit dem Digital-Receiver verbunden wird. Jedoch verlieren Aufnahmen auf Videokassetten sehr schnell an Bild- und Tonqualität. Wer viel aufnimmt, entscheidet sich daher heute für einen Digital-Receiver mit externer oder eingebauter Festplatte, einen sogenannten Digital-Recorder. Damit können Sie ohne zusätzlichen Datenträger digitale Fernsehprogramme aufnehmen. Eine digitale Aufnahme kommt ohne sichtbaren Qualitätsverlust aus. (feo)

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