HerbstDiese Nüsse können Sie im Wald sammeln und essen

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Eichhörnchen

Süßes Vorbild: Ein Eichhörnchen weiß, wie man Nüsse sammelt.

Köln – Wer im Herbst selbst Nüsse sammeln möchte, der hat bei einem Spaziergang durch den Wald derzeit gute Chancen, regelrecht über sie zu stolpern. Genaue Angaben zu machen, welche Nuss wo wächst, ist allerdings schwierig. Denn alle vorgestellten Nüsse gibt es in heimischen Wäldern zu finden. Walnussbäume wachsen einzeln. Dass sie natürlich in Gruppen zu finden sind, kommt selten vor. Es gibt aber gepflanzte Nussbaumplantagen, wo teilweise selbst gesammelt werden darf. Die einzige in der Region ist beim Haus Nussgarten, Im Kirberg 27, 51377 Leverkusen-Engstenberg, zu finden. Dort können Grüne Nüsse (unreife Walnüsse), reife Walnüsse und Haselnüsse unter Anleitung von Besitzerin Johanna Partz gesammelt werden. Weitere punktuell angelegte Sammelorte sind in der Region schwer zu finden. Die beste Möglichkeit ist, beim einem nahe gelegenen Bauernhof nachzufragen, ob es alte Bestände gibt. Die Edelkastanie, auch Esskastanie genannt, wächst in Deutschland hauptsächlich im Südwesten, in den Weinanbaugebieten.

Einzelne Bäume finden sich freilich auch anderswo, in Parks oder im Forstbotanischen Garten etwa. Da kann es aber auch sein, dass sie zu einem Saatguterntebestand gehören. Martin Rogge, Leiter des Arbeitsbereichs Forstvermehrungsgut des Lehr- und Versuchsforstamts Arnsberger Wald von Wald und Holz NRW, gibt den Tipp: "Im Bereich der Voreifel und im Bergischen Land, also in den Naherholungsgebieten in der Region, da gibt es sehr viele Nüsse." Eine gute Möglichkeit, Sammelorte in seiner Nähe zu finden, bietet die Internetseite Mundraub.org. Dort können Fundorte sowohl von Obst-, als auch Nussbäumen eingetragen werden. Nur solche allerdings, wo das Sammeln in kleinen Mengen erlaubt ist. Wir haben eine Auswahl heimischer Nussorten zusammengestellt.

Bucheckern

Bucheckern können in kleinen Mengen gegessen werden. Die in rohen Nüssen enthaltende Oxalsäure ist in größeren Mengen giftig. Die Nüsse haben einen Fettgehalt von 40 Prozent und enthalten viel Zink und Eisen. Geröstet können sie über Salat gestreut oder auch in Gebäck verarbeitet werden.

Eicheln

Eicheln

Eicheln

Eicheln sind essbar, müssen vor dem Verzehr aber gekocht werden. Sie wurden früher in Notzeiten zur Herstellung von Kaffeepulver-Ersatz verwendet. Und aufgrund ihres hohen Stärkegehalts können sie sie als Kartoffelersatz dienen. Beliebt sind sie auch bei Tieren, wie etwa den Wildschweinen.

Walnuss

Walnuss

Eine Walnuss

Walnüsse haben einen Fettanteil von über 60 Prozent und sind sehr kalorienreich. Sie haben einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die zu den ungesättigten Fettsäuren gehören. Walnüsse senken den Cholesterin-Spiegel und verringern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie enthalten viel Vitamin B und sind reich an Selen und Fluor. Walnussbäume bevorzugen Einzelplätze und kommen selten in größeren Ansammlungen vor.

Rosskastanie

Kastanie

Eine Rosskastanie

Die Rosskastanie ist im Gegensatz zur Edelkastanie keine Nussfrucht und für Menschen nicht genießbar. Trotzdem werden sie vielseitig verarbeitet. Die natürlich enthaltenen Seifenstoffe der Rosskastanie, sogenannte Saponine, werden als Badezusätze verwendet. Aus den rotbraunen Früchten kann man auch Einreibemittel herstellen, das rheumatische Schmerzen und Krampfadern lindern kann.

Haselnuss

Haselnüsse

Haselnüsse

Haselnüsse enthalten reichlich Eiweiß und Calcium. Sie haben viele Ballaststoffe und gesunde Fettsäuren, die die Verdauung fördern und so vor Krankheiten, wie Darmkrebs schützen können. Sie haben einen hohen Anteil an Vitamin E. Das Vitamin ist ein starkes Antioxidant und schützt die Blutgefäße vor Ablagerungen. Haselnüsse sind auch eine beliebte Backzutat und Rohstoff für andere süße Produkte, wie etwa Nougat.

Esskastanie

Maronen sind besonders im Herbst beliebt. Im Gegensatz zu den anderen Nüssen hat die Edelkastanie nur knapp 2 Prozent Fett, dafür aber reichlich sättigende Kohlenhydrate. Sie sind also ein gesunder Snack mit viel hochwertigem Eiweiß. Der hohe Kalium-Anteil hat eine basische Wirkung und neutralisiert überschüssiges Natrium im Körper, das hohen Blutdruck verursachen kann.

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