Keimschleudern im HaushaltDiese neun Dinge sollten Sie dringend austauschen

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Zahnbürste

Eine neue Zahn­bürste sollte es re­gel­mä­ßig alle drei Monate geben; nach einer Erkältung sollte die Bürste sofort ab in den Müll wandern.

Wer sich zum Frühjahrsputz noch nicht aufraffen kann, darf es sich leicht machen. Auch Aussortieren ist eine Form von Reinlichkeit. Manche Haushaltsdinge haben ihre beste Zeit vielleicht längst hinter sich. Das sind oft genau die Sachen, die wir im Alltag immer weiter benutzen, weil sie noch tadellos funktionieren. Was wir aber als noch tauglich ansehen, ist aus Expertensicht schon wechselbedürftig. Zugespitzt ausgedrückt ist ein Putzschwamm für Hygieniker eher ein Biotop als ein Hilfsmittel.

"Alle Gegenstände, die Feuchtigkeit und Wärme ausgesetzt sind, beherbergen Bakterien", weiß Haushaltsexpertin Roxanna Pelka. Die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin kümmert sich um das Qualitätsmanagement bei Helpling, einer Onlinevermittlung von Reinigungskräften. Die Putz-Expertin kennt unsere Gewohnheiten: "Wir wischen in der Küche etwas mit dem Geschirrtuch auf, hängen das Tuch an den Haken und benutzen es am nächsten Tag weiter, weil es dann ja wieder trocken ist. Aber verschwunden sind die Keime darin nicht." Im schlimmsten Fall können diese für unangenehme Magen-Darm-Erkrankungen sorgen. Außer den Geschirrtüchern kennt die Expertin noch viele weitere Dinge, die zu lange in unseren Wohnungen verharren: Zahnbürsten und Wischmops zum Beispiel. "Vor allem ein nicht abnehmbarer Mop, der nicht in der Maschine gewaschen werden kann, muss spätestens nach zwei Monaten weg. Und unsere Zahnbürste sollten wir nach jeder Erkältung durch eine neue ersetzen", so Pelka.

Warum sind wir so nachlässig und vergessen das Erneuern im Alltag eigentlich so oft? "Solche Gegenstände im Haushalt haben nun mal kein Haltbarkeitsdatum und Bakterien und Keime sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen." Manche Dinge lassen sich bei guter Pflege aber auch länger aufbewahren. Wenn etwa Bettdecken und Kissen regelmäßig in die Waschmaschine und nasse Küchenschwämme einmal pro Woche für eine halbe Minute in die Mikrowelle kommen, haben diese Utensilien eine recht lange Lebensdauer.

Geschirrtücher Zweimal pro Woche wechseln: Nach einer Studie der University auf Arizona wiesen 89 Prozent aller untersuchten Geschirrtücher E.-coli-Bakterien auf. Diese können Magen-Darm-Erkrankungen hervorrufen. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit breiten sich die Keime in den kuscheligen Baumwollfasern perfekt aus. Küchentücher sollten daher immer bei 60 Grad gewaschen werden, damit die Bakterien keine Chance haben.

Putzschwämme Einmal pro Woche wechseln: Im Durchschnitt befinden sich auf einem Putzschwamm mehrere Millionen Bakterien - pro Quadratzentimeter. Damit verteilen wir den Schmutz oft viel mehr, als dass wir ihn entfernen. Gerade nach dem Toilettenputzen sollten Schwämme sofort ausgetauscht oder gewaschen werden.

Rasierklingen Alle zwei Wochen wechseln: Durch Feuchtigkeit, Haarrückstände und Schaumreste vermehren sich vor allem Schimmelpilze schlagartig auf den Klingen. Am besten ist es, den Rasierer an einer Halterung im Trockenen aufzuhängen, denn je weniger feucht die Klingen sind, desto weniger Keime befinden sich auf ihnen. Werden sie stumpf oder rostig, direkt austauschen.

Zahnbürste Alle drei Monate wechseln: Viele warten mit dem Austausch, bis die Borsten in alle Himmelsrichtungen abstehen, doch das ist keine gute Idee. Laut einer Studie der Universität Regensburg finden sich auf einer Zahnbürste Millionen Bakterien, die sogar Magenprobleme auslösen können. Nach einer Erkältung sollte die Bürste sofort ab in den Müll wandern, sonst drohe sogar eine erneute Ansteckung.

Toilettenbürste Spätestens alle sechs Monate wechseln: Wird die Toilettenbürste täglich sehr oft oder insgesamt länger als ein halbes Jahr benutzt, werden die Keime irgendwann nicht mehr weggeschrubbt, sondern nur noch breitflächig verteilt. Der Geheimtipp für eine hygienisch saubere Bürste: Die Halterung mit einer Mischung aus Sanitärreiniger und Wasser füllen - so wird die Lebensdauer der Borsten zumindest ein wenig verlängert.

Plastikdosen Alle acht bis zwölf Monate wechseln: Öfter als Sie dachten, oder? Gilt aber nur für Behälter mit Weichmachern. Bei täglichem Gebrauch in der Mikrowelle und beim häufigem Auswaschen wird das Plastik mit der Zeit spröde und rissig. Durch die Wärme löst sich der krankheitserregende Weichmacher Bisphenol A (BPA). Und den nehmen wir dann zusammen mit unserem Essen auf. Bei Neukauf auf die Kennzeichnung "PA free" achten.

Handcreme Alle zwölf Monate wechseln: Bis zu 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen. Taucht man ungewaschene Hände in einen Cremetiegel, können sich Bakterien dank des feuchtwarmen Milieus bestens vermehren. Deswegen immer nur mit sauberen Händen hineingreifen. Sammelt sich bereits Wasser auf der Oberfläche der Creme, sollte sie sofort durch eine neue ersetzt werden.

Schneidebretter Auf den Zustand achten: Hat ein Kunststoff-Brettchen bereits tiefe Einschnitte, fangen Gemüsereste und Fleischfasern darin schnell an zu schimmeln. Auch wenn man das Brett dann noch so sehr schrubbt und mit dem Schwamm bearbeitet: Das bekommt man nicht mehr weg. Ob die Schneideunterlage in den Müll darf oder nicht, bestimmen somit die Furchen und kleinen Risse im Brett. Wenn sie schon sehr tief sind, ist es Zeit für den Abschied.

Kopfkissen Alle drei Jahre wechseln: Durch verlorene Haare, Hautschuppen und Schweiß sickern Talg und Harnstoff ins Kissen - und das stundenlang jede Nacht. Und auch nicht der Bezug hindert die Milben daran, sich im Kissen niederzulassen. Von daher darf es alle drei Jahre gerne ein neues Modell sein. Die Lebensdauer lässt sich verlängern, indem das Kissen alle drei Monate bei 30 Grad im Feinwaschprogramm gewaschen wird.

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