Köln und UmgebungTipps für Kurztrips in den letzten Sommerferien-Tagen

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Durch wildes Wasser: In NRW gibt es verschiedene Rafting-Stationen.

Durch wildes Wasser: In NRW gibt es verschiedene Rafting-Stationen.

Radeln zum Denkmal

Eine gewisse Grundfitness mal vorausgesetzt: Sieben Schauplätze rheinischer Industriekultur können jetzt per Rad erkundet werden. Wer sie alle sehen will - eine insgesamt 440 Kilometer lange Rundstrecke führt in sechs Etappen zu verschiedenen Standorten der Industriegeschichte. Immerhin ist Nordrhein-Westfalen ist ja eine der dichtesten Industrielandschaften der Welt. Per Rad geht es also zur St.-Antony-Hütte in Oberhausen über Stationen wie die Textilfabrik Cromford in Ratingen, die erste Fabrik auf dem europäischen Kontinent, der Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen, in der noch heute Scheren hergestellt werden, über die Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach und die Tuchfabrik Müller in Euskirchen zurück nach Oberhausen zur Zinkfabrik Altenberg.

Die Route verläuft überwiegend auf ausgeschilderten Strecken oder auf dem Radwegenetz NRW. Unterwegs treffen Radler auf Baudenkmäler wie Schloss Oberhausen, das Museum Kloster Saarn, Schloss Burg in Solingen, die Müngstener Brücke oder den Freudenthaler Sensenhammer. Entlang der Strecke befinden sich zahlreiche DB-Bahnhöfe. Sie lässt sich gut in vier bis sechs Tagesetappen fahren. Die Radkarte "Industriekultur im Rheinland per Rad" gibt es digital oder als Papierversion unter:

www.industriemuseum.lvr.de

Pokemons jagen

Neue Fans fürs Wandern gewinnen, das will die Ferienwelt Winterberg jetzt mit Hilfe der kleinen Pokémons. Ansonsten bekannt für Wintersport und die Bike-Arena im Freien, hat die Region jetzt Wochenend-Pakete für Familien und genau für diejenigen geschnürt, die bisher eher keine Lust zum Wandern hatten. Ein ganzes Wochenende enthält neben zwei oder drei Übernachtungen mindestens eine geführte Pokémon-Jagd durch Winterberg, eine nächtliche Pokémon-Pirsch mit Guide sowie eine Mahlzeit mit Pokémon-Burger und ein Pokémon-Kuscheltier als Souvenir. Die Idee dahinter: "Mit dem Smartphone kommen Kids nach draußen und entdecken die Landschaft als riesengroßen Spielplatz", so Tourismusdirektor Michael Beckmann.

Wer die App "Pokémon Go" auf sein Smartphone heruntergeladen hat, kann über das Kamera-Display in seiner jeweiligen Umgebung die kleinen Monster mittels GPS-System orten, fangen, sammeln und damit Wettkämpfe ausfechten. Die Technik dahinter nennt sich "Augmented Reality", also erweiterte Realität. Auch in NRW ist das Pokemon-Fieber längst ausgebrochen. Eine Pokémon-Landkarte, die von der Community ständig aktualisiert wird, hilft bei der Monsterjagd.

www.newsroom-winterberg.de

Zwei weitere Touren gibt es auf der nächsten Seite

An den Rursee

In unberührter Natur Zeit am und im Wasser verbringen. Wo Ausflügler die Ruhe finden, die sie suchen, und so viel Spaß, wie sie brauchen. Mit der perfekten Mischung aus Natur, Erlebnis und Aktivität. Auf jeden Fall draußen, an der frischen Luft. Der Rursee in der Eifel ist im Sommer der perfekte Ort für solche wunderbar unbeschwerten Auszeiten - für Alleingänger oder mit der ganzen Familie, ob zu Wasser oder zu Lande.

An heißen Tagen gibt es eine Abkühlung im Naturerlebnisbad Einruhr oder im Naturfreibad in Rurberg. Wer nicht zu den Wasserratten gehört, findet im Schatten des Nationalparks ein lauschiges Plätzchen. Egal ob auf dem Eifelsteig oder auf dem Wildnis-Trail. Tourentipps gibt es auf der Rursee-Homepage und mit Hilfe des Tourenplaners steht eine Auswahl von Routen zur Verfügung. Mit GPSies holt man sich die Touren vom Rursee auf sein Smartphone. In Simmerath-Rurberg befindet sich die Kanuvermietung nur wenige Meter vom Wasser entfernt. Die Boote werden halb- (25 Euro) oder ganztags (35 Euro) vermietet. Westen und wasserdichte Tonnen für den Tag auf dem Wasser sind ebenfalls zu haben. Ferienwohnungen, Hotels, Pensionen und zwei große Campingplätze finden sich am Ufer in der Rurseegemeinde Simmerath.

www.rursee.de

Auf Robin Hoods Spuren

Viel zu entdecken und zu erleben gibt es auch auf den vielen Naturlehr- und Erlebnispfaden, die sich durch die Wälder des ganzen Landes schlängeln - und das mit teilweise prominenten Namensgebern und Wegbegleitern. Die Maus aus dem Fernsehen etwa markiert die sechs bergischen Streifzüge, die speziell für Familien mit Kindern im Grundschulalter angelegt und gut als Halbtages- oder Tagestour zu meistern sind. Solche Wanderwege durch das Bergische Land sind zwischen vier und 13 Kilometer lang und mit Infotafeln und Audiostationen ausgestattet, an denen Kinder und Erwachsene viel über die Region erfahren. So erzählen entlang des Waldmythenwegs Figuren wie Robin Hood etwas über sich und ihre Geschichte. Oder am Wasserweg (4,3 Kilometer), wo Infotafeln Wanderern höchst anschaulich alles Wissenswerte über die Funktion einer Trinkwasser-Talsperre vermitteln.

Und auf der längsten Etappe, dem Bauernhofweg rund um Lohmar, gibt es Einblicke in das Leben auf dem Bauernhof. Wer unterwegs einmal die typisch bergische Küche probieren möchte, der kommt an der Bergischen Kaffeetafel nicht vorbei. Cafés und Restaurants in der Region servieren, was dazu gehört. Mehr Ausflugstipps fürs Bergische Land gibt es unter:

www.dasbergische.de

Zwei weitere Touren gibt es auf der nächsten Seite

Abtauchen im Bergwerk

Wassersportler mit Tauch-Erfahrung finden Indoorplätze zum Abtauchen. Wie im sauerländischen Bestwig, wo seit 2013 ein ehemaliges Bergwerk zum Hotspot geworden ist. Über 100 Jahre lang wurde im Bergwerk Nuttlar Schiefer abgebaut - dadurch entstand ein gut 20 Kilometer langes Stollenlabyrinth mit großen Hallen auf fünf Ebenen.

Da seit der Stilllegung 1985 auch die Pumpen abgeschaltet wurden, die zuvor eindringendes Wasser abgepumpt hatten, stieg der Pegel in den Stollen beständig an. Heute können Wassersportler hier bis zu 30 Meter tief tauchen. Unter Wasser finden sie alles noch so vor, wie die Bergleute es verlassen haben. Unter anderem stehen noch Loren auf den Schienen und im Pausenraum hängen die Jacken der Bergleute an der Wand. Eine im wahrsten Sinne des Wortes längst untergegangene Welt. Ein besonderer Ort zum Tauchen ist aber auch der ehemalige Gasometer im Landschaftspark Duisburg-Nord. Das Tauchrevier Gasometer ist sogar das größte Indoor-Tauch- und Ausbildungszentrum Europas. Die Tauchschule bietet Kurse für Anfänger und angehende Tauchlehrer. Wer es schon kann, darf auch alleine runter.

www.bergwerktauchen.de

www.tauchrevier-gasometer.de

Rafting mit der Strömung

Wem Stand-up-Paddeln zu gemächlich ist, sollte es mal mit River Rafting probieren. Die Erft, die bei Neuss in den Rhein mündet, bietet in Nordrhein-Westfalen einzigartige Bedingungen fürs Rafting. Von der Mündung der Erft geht es über den kleinen wilden Fluss durch die starke Strömung schnell in Richtung Düsseldorf, wo die Tour in den Rhein mündet und mit einem schönen Blick auf die Düsseldorfer Altstadt endet. Zwar ist die Strömung immer noch kein Vergleich zu den Alpenstrecken, trotzdem macht die Zweieinhalb-Stunden-Tour allergrößten Spaß. Einzelbucher sitzen ab 28 Euro mit im Boot. Für Gruppen wird die geführte Tour auf der Erft ab 26 Euro pro Person angeboten.

Noch mehr Adrenalin verursacht Ultra-Rafting, ebenfalls auf der Erft. Dabei sitzt man mit nur einem oder zwei Begleitern in deutlich kleineren Booten. Die ruhigere Alternative wäre ein rheinisches Sightseeing per Rafting-Boot. Bei einer solchen Tour können die Teilnehmer Köln aus einem ganz neuen Blickwinkel erleben. Vom Rhein aus gibt es einen wunderbaren Blick auf Landmarken der Stadt wie Schokoladenmuseum, Rheinauhafen und natürlich den Kölner Dom. Abenteuerlich für die Bootsinsassen wird es immer dann, wenn ein vorbeifahrendes Handelsschiff für kräftigen Wellengang sorgt. Aber wer das nicht mag, kann ja Stehpaddeln auf einem See.

www.querfeldeins.org

www.flussfreunde.de

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