Nogge-Nachfolger gibt Köln einen Korb

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Günther Nogge sucht einen neuen Nachfolger.

Günther Nogge sucht einen neuen Nachfolger.

Nächster Akt im Affentheater Zoo: Überraschend hat Achim Winkler (44), designierter Nachfolger von Zoodirektor Professor Gunther Nogge, gestern abgesagt. Telefonisch informierte der Biologe den Zoo-Aufsichtsratsvorsitzenden Walter Grau darüber, dass er am Dienstag seinen Vertrag als neuer Direktor des Duisburger Zoos unterschrieben habe. Die Kölner müssen sich nun einen neuen Leiter suchen. Zwar war Winkler am 30. Mai als künftiger Zoochef in Köln vorgestellt worden, nachdem der Aufsichtsrat ihn gewählt hatte. Aber ein Vertrag ist bis heute nicht unterschrieben worden, weil „erst noch Details geklärt werden mussten“, so Grau.

Der Aufsichtsratschef räumte ein, er sei von der Nachricht „nicht begeistert, rein menschlich kann ich seine Entscheidung verstehen. Die Situation ist jetzt halt so, wir werden sie lösen“. Auch OB Fritz Schramma ist sicher, dass der Aufsichtsrat, „nachdem sich der Zoo dank Professor Nogge zum Spitzenzoo in Deutschland entwickelt hat, schon bald einen neuen, kompetenten Bewerber auswählen kann“. Gleichzeitig kritisierte er: „Das Ganze macht den Eindruck, dass sich Herr Winkler nur beworben hat, um sein Gehalt in Duisburg zu steigern.“

Winkler, derzeit stellvertretender zoologisch-technischer Direktor in Duisburg, sollte in Köln am 1. Februar 2007 antreten. Bis dahin ist Nogge weiter Zoochef. Der liegt seit Monaten mit dem Aufsichtsrat wegen seiner Altersbezüge im Clinch und ist für den Rest seiner Berufszeit dienstunfähig geschrieben worden. Die Geschäfte führt sein Vize Dr. Olaf Behlert.

Nogge hatte sich für eine interne Nachfolgeregelung stark gemacht und den derzeitigen Vogel-Kurator Theo Pagel vorgeschlagen. Vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung schien alles in trockenen Tüchern, bis die Arbeitnehmervertreter plötzlich für Winkler stimmten. Insider sagten damals, die Arbeitnehmer hätten Nogge „ins Messer laufen lassen“. Offenbar ist Theo Pagel jetzt wieder im Rennen. Grau meinte dazu: „Das muss ich abklären.“ Nach der Ausschreibung waren in der Endauswahl noch drei Kandidaten übrig geblieben. Offenbar ist nicht an eine erneute Ausschreibung der Stelle gedacht. Grau versicherte: „Im Zoo Köln wird kein Vakuum entstehen.“

„Die Vertragsunterzeichnung in Köln hat sich wohl auch wegen der Ferienzeit in die Länge gezogen. Wahrscheinlich haben sich die Duisburger gedacht: Wenn die nicht in den Quark kommen, bieten wir eine Offerte. Ich saß zwischen zwei Stühlen, und da hat das Herz entschieden“, sagte Winkler, der in Duisburg am 1. Januar antritt. Der dortige Direktor Reinhard Frese (63) erklärte, dass er Ende des Jahres aufhört, so konnte Duisburg Winkler „ein schmissiges Angebot machen, ein Paket, das in jeder Form stimmte. Da musste man einfach zuschlagen“.

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