AtomkofferKann der US-Präsident Atombomben mit einem Knopfdruck zünden?

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Atomkoffer

Der gut 20 Kilogramm schwere Atomkoffer, in den USA „nuclear football“ genannt

Washington – Sein Aussehen ist unscheinbar, doch sein Inhalt könnte die Apokalypse auslösen: Ein Lederkoffer, von einem Adjutanten getragen, begleitet auch den US-Präsidenten Donald Trump auf Schritt und Tritt.

Der gut 20 Kilogramm schwere Atomkoffer, in den USA „nuclear football“ genannt, macht es möglich, unmittelbar auf einen drohenden nuklearen Angriff zu reagieren. Dass der Präsident dabei nur auf einen „roten Knopf“ drücken müsse, gehört aber ins Reich der Legenden. Der Koffer stellt im Ernstfall die Kommunikation mit der Militärführung im Verteidigungsministerium sicher und bestätigt die Identität des mächtigsten Mannes der Welt. Damit das Ganze funktioniert, trägt der Präsident die Codes zur Identifizierung auf einer Plastikkarte bei sich - im Volksmund „biscuit“ genannt, „Keks“.

Die Geschichte und der genaue Inhalt des Koffers unterliegen natürlich der Geheimhaltung. Seine Ursprünge lassen sich wohl auf die Kubakrise im Oktober 1962 zurückführen. Das erste bekannte Foto entstand am 10. Mai 1963 auf dem Anwesen von US-Präsident John F. Kennedy.

Über vergleichbare Systeme verfügen auch andere große Atommächte wie Frankreich oder Russland, wo die Tradition der Atomkoffer zu Sowjetzeiten Anfang der 1980er Jahre entstand. (dpa)

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