Kirche in der NormandieGeiselnehmer beriefen sich angeblich auf IS-Terrormiliz
Rouen – Zwei Angreifer sind in Nordfrankreich während einer Messe in ein Gotteshaus eingedrungen und haben dort eine Geisel getötet. Eine weitere Geisel wurde in der Kirche in Saint-Étienne-du-Rouvray bei Rouen schwer verletzt, wie der Sprecher des Pariser Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, dem Sender France Info sagte.
Die Polizei habe die beiden Täter erschossen. Nach dem Tod der Geisel ermittelt die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft.
„Zu einem Zeitpunkt sind die beiden Angreifer aus der Kirche herausgekommen und wurden von der Polizei neutralisiert“, sagte Brandet. Premierminister Manuel Valls sprach auf Twitter von einer „barbarischen Attacke“.
„Schändlicher Terroranschlag“
Frankreichs Präsident François Hollande hat die tödliche Geiselnahme als „schändlichen Terroranschlag“ verurteilt. Das teilte der Élyséepalast am Dienstag mit. Der Priester sei von zwei Terroristen ermordet worden, die sich auf die Terrormiliz Islamischer Staat berufen hätten, sagte Hollande am Dienstag bei einem Besuch am Tatort in der Nähe von Rouen. Details nannte er nicht.
Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete eine Untersuchung, wie die Behörde mitteilte. Nähere Angaben zum Grund für den Terrorverdacht nannte sie nicht. Präsident François Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve wollten umgehend an den Tatort reisen.
Bei dem Toten soll es sich um den Pfarrer der Kirche handeln, wie die Zeitung „Le Figaro“ unter Berufung auf Polizeikreise berichtete. Die Geiselnehmer seien mit Hieb- oder Stichwaffen bewaffnet gewesen.
„Schmerz und Grauen“
Papst Franziskus hat die Geiselnahme in einer Kirche in Frankreich als „sinnlose Gewalt“ verurteilt und für die Opfer gebetet. „Der Papst ist informiert und nimmt teil am Schmerz und am Grauen dieser sinnlosen Gewalt und verurteilt jede Form von Hass auf das Schärfste“, erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Dienstag. (dpa)