Abo

UmfrageLehrer in NRW fühlen sich überfordert

Lesezeit 1 Minute
Neuer Inhalt

Symbolbild

  • Fast jeder Fünfte Lehrer fühlt sich im Hinblick auf Inklusion, Beschulung der Flüchtlinge und digitales Lernen überfordert.
  • Die NRW-Schulpolitik erhält von den Lehrern die schlechte Note 4,2, währdend der Bundesschnitt bei 4,0 liegt.
  • Zu große Klassen, die hohe Zahl der Unterrichts- und Vertretungsstunden, fehlende Arbeitsräume im Ganztag und alte Lehrmaterialen erschweren den Alltag der Lehrkräfte zunehmend.

Düsseldorf  – Fast jeder fünfte der 190 000 Lehrer in NRW sieht sich den steigenden Anforderungen an der Schule nicht mehr gewachsen. Mit Blick auf die Inklusion, die Beschulung der Flüchtlinge und das digitale Lernen fehlten Tausende Lehrer, sagte der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft VBE, Udo Beckmann.

In einer Forsa-Umfrage erteilten Lehrer der NRW-Schulpolitik die schlechte Note 4,2 - im Bundesschnitt liegt die Bewertung bei einer 4,0.

Zwar gehen trotz der „schwierigen Arbeitsbedingungen“ weiterhin 89 Prozent der befragten Lehrer gern zur Arbeit. Die positive Einstellung zum Beruf berge aber die Gefahr der "Selbstausbeutung", mahnte Beckmann. Gerade in der aktuellen Phase nähmen viele Lehrer keine Rücksicht auf die Gesundheit.

Viele Faktoren erschweren Lehrer-Alltag

VBE und Lehrergewerkschaft GEW fordern 7000 zusätzliche Lehrer für das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht behinderten Schülern. Weitere 5000 seien zusätzlich nötig für die Unterrichtung der Flüchtlinge.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hatte angekündigt, dass NRW 2015 und 2016 für rund 80 000 Flüchtlingskinder 5766 Lehrerstellen schaffen werde.

Beckmann beklagte, dass viele Lehrer aufgrund mangelnder Fortbildung nicht nur bei der Inklusion „ins kalte Wasser geworfen werden“. Auch zu große Klassen, die hohe Zahl der Unterrichts- und Vertretungsstunden, fehlende Arbeitsräume im Ganztag und „mittelalterliche“ Lernmaterialien erschwerten den Alltag der Lehrer.

Rundschau abonnieren