Porträt der BMW-VorstandsfrauWer ist Milagros Caina-Andree?

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Die gebürtige Spanierin Milagros Caiña-Andree wagt sich als erste Frau in den BMW-Vorstand. (bild: dpa)

Die gebürtige Spanierin Milagros Caiña-Andree wagt sich als erste Frau in den BMW-Vorstand. (bild: dpa)

MÜNCHEN - Milagros Caina-Andree wagt sich in eine weitere Männer-Domäne. Die gebürtige Spanierin wird im Juli in den Vorstand des Autobauers BMW aufrücken und dort für das Personal zuständig sein. Für den traditionsreichen Konzern eine Zeitenwende, eine Frau an der Spitze hatten die Bayerischen Motorenwerke bisher nicht zu bieten. Doch die Managerin hat Erfahrungen in Branchen, in denen vor allem Männer den Ton angeben - und auch als Führungskraft ist die 49-Jährige beileibe kein Neuling. Bereits 1999 übernahm sie ihren ersten Vorstandsposten - damals beim Bahntechnikkonzern Vossloh.

Als junge Frau hatte Caina-Andree bei dem Maschinenbauer als Auszubildende 1982 nach ihrem Abitur angeheuert und sich auf der Karriereleiter nach oben gearbeitet, zunächst als Assistentin der Geschäftsführung. Nebenbei studierte Caina-Andree Betriebswirtschaft und wechselte schließlich ins Personalwesen, 1999 wurde sie als Personalvorstand Chefin der damals rund 5000 Vossloh-Mitarbeiter. 2006 ging sie zur Deutschen Bahn, als Verantwortliche für die Führungskräfte des Verkehrskonzerns.

Erst im April 2011 wurde sie als Personalchefin in die DB Tochter Schenker in Essen berufen. Nach etwas mehr als einem Jahr im Top-Management des Logistik-Spezialisten wird Caina-Andree nochmals die Branche wechseln - von der Schiene auf die Straße. Bei BMW wird sie für inzwischen wieder etwas mehr als 100 000 Beschäftigte verantwortlich sein. Der Autobauer erlebt nach einer Delle in der jüngsten Wirtschaftskrise einen beeindruckenden Aufschwung. Caina-Andree wird das Unternehmen bei Personalfragen vor allem wetterfest machen. Eine Baustelle dürfte das Thema Leiharbeit sein, bei dem sich BMW mit der IG Metall auch vor Gericht streitet.

Nach dem Amtsantritt zwei weiterer weiblicher Vorstände, werden die 30 deutschen Dax-Konzerne insgesamt 10 Frauen in ihren Vorständen haben. Gemessen an der Zahl der männlichen Kollegen nach wie vor ein kleiner Anteil. In der Autobranche ist Caina-Andree allerdings nicht die erste, so steht bei Daimler etwa Christine Hohmann-Dennhardt dem Ressort Integrität und Recht vor. Die Mehrheit der Frauen in Vorständen kümmert sich allerdings um Personalthemen. Dennoch dürfte es als Zeichen gemeint sein, dass Caina-Andrees Berufung am Weltfrauentag verkündet wurde. (dpa)

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