Experten decken aufSo unsicher ist der Thermomix-Konkurrent des Discounters Lidl

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Die Kunden rissen dem Discounter den Thermomix-Konkurrenten aus der Hand – zwei Franzosen fanden jetzt Sicherheitslecks bei dem Küchengerät. 

Köln – Als Lidl vor wenigen Tagen einen Konkurrenten des Thermomix in seinen Filialen verkaufte, rissen sich die Kunden laut Medienberichten um die Geräte. Doch das deutlich günstigere Küchengerät müssen Kunden anscheinend mit schlechter Sicherheit bezahlen. Technik-Experten warnen vor gravierenden Mängeln des „Monsieur Cuisine Connect“.

Ein Thermomix kostet rund 1300 Euro, dagegen ist das Klon-Produkt von Lidl für 359 über die Ladentheke gegangen. Aktuell kann man das Gerät mit einem Touchdisplay nicht mehr kaufen, laut der Herstellerseite ist es ausverkauft.

Doch die beiden Franzosen Alexis Viguie und Adrien Albisetti haben laut der Tech-Webseite Androitpit jetzt eine Sicherheitslücke bei den Geräten entdeckt – das Küchengerät ist mit einen Mikrofon ausgestattet. Davon ist in der Anleitung aber keine Rede. Denn nötigt ist das Mikrofon nicht, schließlich hat das Produkt keine Sprachsteuerung. 

Lidl: Das Mikrofon ist nicht aktiv

Lidl gibt laut französischen Medienberichten zwar an, dass das Mikrofon nicht aktiv sei. Doch diese überflüssige Technik in dem Thermomix-Klon kann für Nutzer im schlimmsten Fall ein Sicherheitsrisiko sein, wenn ihre Privatsphäre ausgespäht wird – das zeigen die beiden Franzosen in ihrem Video. Ist das Küchengerät an das WLAN angeschlossen, können Hacker auf den „Monsieur Cuisine Connect“ zugreifen. 

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Alexis Viguie und Adrien Albisetti schauen zum Beispiel Youtube-Videos auf dem Touchdisplay des Gerätes und sogar das Videospiel „Doom“ kann man auf dem Küchengerät spielen. Das Video der beiden ist auf Französisch, trotzdem versteht man es auch ohne Sprachkenntnisse.

Veraltetes Betriebssystem macht Angriffe möglich

Der günstige Thermomix-Konkurrent ist mit einem Android-Betriebssystem ausgestattet – „Android 6 Marshmallow“. Diese Software wurde 2015 von Google vorgestellt und sie ist mit einem Sicherheitspatsch von 2017 ausgestattet. Wer um das eher überholte Betriebssystem weiß und die nötigen Fähigkeiten besitzt, kann Sicherheitslücken nutzen, um von außen in das Gerät einzubrechen. Den beiden Franzosen ist es schließlich auch gelungen, wie das Video beweist. 

Das „smarte“ Gerät zeigt, dass man nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Sicherheitsaspekte schauen sollte. Den „Monsieur Cuisine Connect“ sollten Nutzer, nachdem was Alexis Viguie und Adrien Albisetti herausgefunden haben, besser nicht an das WLAN-Netz anschließen. (rh) 

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