„Sturm auf die Bazille“Wenn Schüler bei ihren Antworten so richtig daneben liegen

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Manche Schülerantworten sind wirklich zum Haare raufen.

Wurde Jesus an Ostern wirklich „wiederbelebt“? „Wo“ liegt jetzt nochmal die Weimarer Republik? Wollte Napoleon den Franzosen wirklich „Rum“ verschaffen? Schüler scheinen vieles besser zu wissen als die Bücher. Kein Wunder, dass Lehrer manchmal vor Lachen auf dem Boden liegen.

Viele herrlich komische Beispiele haben die Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse in ihrem Buch „Nenne drei Hochkulturen; Römer, Ägypter, Imker - Neue witzige Schülerantworten“ zusammengestellt. Hier ein paar schillernde Auszüge daraus:

Das Wunder der Biologie

Im Sexualunterricht gibt es gerade für junge Leute bekanntlich noch viel zu lernen:

Frage: Wie wirkt die Antibabypille?

Antwort: Sie frisst die Spermien auf.

(Klasse 9)

Noch wurde eine solche Pille nicht erfunden, obwohl man sie sich bildlich vorstellen könnte.

Aber auch andere Verhütungsmittel stecken voller Risiken:

Frage: Welche Risiken gibt es bei verschiedenen Verhütungsmitteln?

Antwort: Wenn das Kondom platzt, kann daraus eine schwangere Frau werden.

(Klasse 6, Realschule)

Bisher hat noch keiner ein Kondom mit Babybauch gesehen – aber wer weiß das schon so genau.

Geschichte einfach neu schreiben

Manche Namensänderungen hätte sicher auch den Verlauf der Geschichte ändern können:

Aufgabe: Nenne drei Stände des Mittelalters.

Antwort: Bauern, Adel, Klitoris

(Klassenstufe 11)

Es waren natürlich: Bauern, Adel und Klerus

Und jetzt wissen wir auch, was wirklich mit Napoleon geschehen ist:

„Napoleon wurde 1814 verbrannt, kam dann wieder und wurde wieder verbrannt, diesmal auf einer anderen Insel, und dann kam er nicht mehr wieder.“ (Klasse 9)

Napoleon wurde natürlich „verbannt“, er hatte keinen Sinn für Auferstehung jeder Art.

Was man so glaubt

Ein Thema, das aus gutem Grund Schüler umtreibt, ist das der Auferstehung. In einer ersten Klasse wurde es wie folgt diskutiert:

Schüler 1: Auferstehen geht gar nicht. Wer tot ist, ist tot.

Schüler 2: Doch. Jesus kann das… und Zombies auch!

Gut, das ist natürlich nicht unwahr.

Wenn es um Feiertage geht, wissen Kinder meist gut Bescheid. Manchmal erfinden sie sogar neue:

Aufgabe: Nenne drei kirchliche Feiertage

Antwort: Ostern, Western, Karneval

(Klasse 5)

Schutzbehauptungen

Es gibt Errungenschaften in unserer Gesellschaft, die sind wirklich ein Grund zur Freude:

Frage: Was ist Mutterschutz?

Antwort: Wenn die Mutter ein Kind kriegt, muss es nicht gleich arbeiten.

Schon eine Erleichterung, dass Babys zumindest nach der Geburt noch Schonfrist haben.

Was ist nochmal Desendfickmittel? Und wo liegt eigentlich Ghandi?

Rechtschreibung lebt (nicht mehr)

Man kann Wörter so oder auch so schreiben:

„Man muss immer viel Desendfickmittel benutzen.“ (Klasse 8)

Hier handelt es sich natürlich – ganz unversaut – um Desinfektionsmittel.

„Eine Schülerin erlitt eine „Gehirnarschitterung“.

(Klasse 4)

In dem Fall geht es wirklich nur um den Kopf.

Ganz frei übersetzt

Übersetzungen vom Englischen ins Deutsche sind voller Tücken – auch wenn die Lösung doch offensichtlich scheint:

Original: The rights of black people

Übersetzung: Richtig schwarze Leute.

(Klasse 8, Hauptschule)

Richtige Antwort: Die Rechte schwarzer Menschen.

Auch bei Übersetzungen ins Englische ist das Naheliegendste nicht optimal:

Aufgabe: Übersetze den Begriff „Bürgermeister“ ins Englische

Antwort: Burgerking.

(Klasse 5, Gymnasium)

Richtige Antwort: mayor

Wer, wie was?

Wenn man keine Ahnung hat, worüber gesprochen wird, muss man einfach mal behaupten.

Frage: Was weißt du über Mahatma Gandhi?

Antwort: Das liegt in Ostafrika und strebt wie Ghana die Unabhängigkeit an.

(Klasse 10)

Der indische Widerstandskämpfer Mahatma Ghandi ist natürlich kein Land – noch nicht.

So logisch ist politisches Grundwissen

Vieles, was Schüler so antworten, macht bei zweiter Betrachtung auch vollkommen Sinn:

Aufgabe: Benennen Sie die Gewaltenteilung in Deutschland:

Antwort: Pädophile, Schläger und Einbrecher

Es ist gut vorstellbar, dass sich diese drei Gruppen die Gewalt schön untereinander aufteilen. Aber in dem Zusammenhang heißt es wohl eher: Legislative, Exekutive und Judikative.

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Buchtipp:Lena Greiner/Carola Padtberg-Kruse, Nenne drei Hochkulturen; Römer, Ägypter, Imker, Ullstein Verlag, 2016

(iwo)

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