Abo

Fläschchen-AlarmEin Vater erzählt – was auch beim zweiten Kind wieder nervt

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Beim zweiten Kind ändert sich vieles. Manches aber wiederholt sich auch nur. Leider auch nervige Dinge.

Da sind sie wieder: Die Geißeln des Alltags, die das Leben schon beim ersten Baby in Ketten gelegt haben. Nach dem ersten Kind schwimmt man sich in den ersten Lebensjahren wieder etwas frei – um dann von Kind Nummer Zwei zurück in den Kerker geworfen zu werden: so unnötig, aber auch so unvermeidbar wie ein Comeback der Kelly Family. Zeit, sich neben der Freude über das neue Kind auch mal vor Augen zu führen, was an der Wiederaufwärmung des Babybreis auch wirklich nerven kann.

Der Kinderwagen

Eigentlich soll einen der Kinderwagen mobil und flexibel machen, aber sind wir mal ehrlich: Das Gegenteil ist der Fall. Kofferraum? Immer belegt. Regenwetter? Du tropfst dir mit der Kinderkarre die ganze Bude voll. Du willst in ein Café oder Restaurant? Dann manövrier dich erst mal durch zehn Tische und räum dann unter den Blicken entnervter Kellner diverse Stühle zur Seite, um einen Parkplatz zu organisieren. Was habe ich innerlich gejubelt, als ich das sperrige Dinge ein für alle Mal in die Ecke schieben konnte. Als ich ihn dort wieder rausholen durfte, hatte er noch nicht mal Staub angesetzt. Nun denn: Auf ein Neues, Buddy, äh, Buggy!

Das Wickeln

Blog: Ich bin dein Vater

Nicht ein Blogger sondern gleich vier stecken hinter Ich bin dein Vater. Sie sind Freunde und Kollegen in einer Kölner Kommunikationsagentur. In den letzten drei Jahren sind alle Vater geworden. Sie schreiben regelmäßig über skurrile, schöne oder schreckliche Seiten des Vaterseins.

„Hast du das Wickel-Kit dabei?“ Jahrelang verfolgte mich dieser Satz so sicher wie das Amen in der Kirche, sobald ich die Wohnung verließ. Jeder, der Kinder hat, wird schon an den abenteuerlichsten Orten Windeln gewechselt haben: auf dem Spielplatz, dem Bahnsteig oder im Kofferraum – wenn der nicht gerade vom verdammten Kinderwagen besetzt ist. Geht das Kind endlich aufs Klo, kann man die Bude schließlich auch mal wieder ohne Rucksack verlassen – ein Traum wird wahr. Nun hat mich die geblümte Pampers-Tasche wieder. Richtig deprimierend ist allerdings, dass mich nun auch der tägliche Reminder wieder ereilt – und das auch noch zu Recht.

Der Mittagsschlaf

Beim ersten Kind konnte ich dem Mittagsschlaf bei allen Nachteilen ja noch eine ganze Menge positiver Aspekte abgewinnen: Eine Insel der Ruhe an stressigen Tagen. Die negativen Seiten schlagen erst so richtig bei Kind Nummer Zwei durch: Denn es ist der Mittagsschlaf, der den Tag in kleine Teile zerhaut, und es nahezu unmöglich macht, irgendeine Aktivität zu planen, die länger als zwei, drei Stunden dauert – und das genau dann, wenn das große Kind endlich so weit ist, dass es durchhält, auch mal einen ganzen Tag auf den Putz zu hauen.

Die Nahrungsaufnahme

Solange der Nachwuchs gestillt wird, ist das ja alles noch ziemlich einfach – zumindest für uns Väter – aber dann geht der Stress los: Es müssen Pülverchen, Fläschchen und Flüssigkeiten durch die Gegend geschleppt werden. Dann wird geschnippelt, gekocht und püriert. Welche Wohltat es ist, wenn dann irgendwann die gesamte Sippe den gleichen Schmaus auf dem Teller hat: Freiheit! Hat Kind Nummer Zwei Mamas Brust hinter sich gelassen, kannst du erst mal ganz hinten in den Küchenschrank kriechen und das Fläschchen-Bataillon wieder in den Dienst berufen. „Aber bitte Sterilisieren nicht vergessen!“

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Blog „Ich bin dein Vater“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Rundschau abonnieren