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Herrlich ehrlichSo witzig redet eine Mutter über die „Schattenseiten“ des Elternseins

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Das darf doch wohl alles nicht wahr sein! Doch. Aber drüber reden hilft.

Sie bezeichnet ihre Kinder als nervende Monster, als ätzend – und als fantastisch. Und nein, der Zusatz, dass die Autorin ihre Kinder und das Leben mit ihnen liebt, ist in diesem Fall kein Widerspruch. Karen Alpert möchte mit den Geschichten in ihrem Buch „Geht´s noch, Eierloch“ bewusst provozierend über die „ehrliche, schmutzige, beängstigende, schockierende und brutale Seite des Elterndaseins“ berichten.

Ihre Meinung: Bei Pinterest  oder Facebook gibt es genug Bilder von perfekten Familien und lächelnden Knirpsen und „Einhörnern und Regenbögen“. Sie möchte diesem Perfektions-Trend etwas entgegen setzen – und das gelingt ihr. In ihrem Buch nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt auch kein peinliches Thema aus.

Alpert schreibt über…

…Babykurse

„Du kennst die Situation, dass du dich am Tuch festhältst und im Kreis rumläufst und alle Kinder fröhlich lächeln (außer dieses eine, das immer heult), und du singst „Ringel, ringel Reihen“ und fragst dich unwillkürlich: „Wtf ist aus meinem Leben geworden?“ 

...Schimpfworte

„Ich überlege, ob meine Tochter besser NICHT lesen lernt, damit ich meine Flüche in ihrer Anwesenheit weiterhin einzeln buchstabieren kann.“

...Sex

„Wisst ihr, was total nervt? Dass man nicht mehr auf der „feuchten Stelle“ schläft, weil man es „getan“ hat, sondern weil in deinem Bett jemand mit einer undichten Windel war.“

...dreiste Kommentare

„KNALLTÜTE BEIM BÄCKER: „Gratuliere! Wann ist es denn soweit?

Ich: Vor zwanzig Monaten, Arschgesicht. Man nennt das hier Speckröllchen.

Wen´s interessiert: Ich habe nicht Arschgesicht gesagt, obwohl ich es gern getan hätte.

Was Alpert über Hämorrhoiden, Wutanfälle und Liebe schreibt

...Hämorrhoiden

„Willst du wissen, wie es sich anfühlt, eine Hämorrhoide zu haben? Nimm eine Traube und steck sie dir in den Hintern. Lass sie drin und geh den ganzen Tag damit herum. Aber hey, warte, schütte vor dem Einführen noch ein bisschen Tabasco drauf, damit es auch schön brennt, Willkommen in Hämorrhoidenhausen.“

...Wutanfälle

„Nur damit ihr´s wisst: Wenn ich sehe, wie eure Kinder einen Tobsuchtsanfall hinlegen, denke ich nichts Böses dabei. Im Gegenteil, ich möchte mit euch befreundet sein, damit meine eigenen Kinder besser dastehen.“

...Brüste

Irgendwie wünsche ich mir, das mit dem Sexting hätte es schon gegeben, als ich Teenager war, denn ich hätte wahnsinnig gern ein Erinnerungsfoto meiner Brüste in ihrem ursprünglichen Zustand.“

...Liebe

„Ok, ich weiß, viele dieser perfekten Mütter sagen, Liebe besteht darin, für seine Familie ein 3-Gänge-Menü zu kochenund lauter so´n Scheiß, aber jetzt sag ich euch mal, was Liebe ist. Liebe ist, beim Kinderarzt anzurufen und zu fragen, woran man eine Harnwegsinfektionerkennt, und die Sprechstundenhilfe sagt, du sollst checken, ob das Pipi deiner Tochter faulig riecht , woraufhin du deine Nase quasi in der Windel vergräbst und intensiv daran riechst. Das, meine Freunde, ist Liebe.“

Karen Alpert: „Geht´s noch, Eierloch! – Eine Mutter packt aus“, Tropen.

(lha)

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