Gefahr am StrandThailand-Touristen müssen tödliche Quallen fürchten

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Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis) kann für Menschen gefährlich sein.

Vorsicht, giftige Quallen – diese Warnung ist bisher vor allem für Touristen in Australien wichtig gewesen. Doch nun müssen auch Thailand-Urlauber sich in Acht nehmen.

Im Oktober 2015 ist eine 20-jährige Touristin aus Göttingen nach Kontakt mit einer giftigen Würfelqualle in Thailand ums Leben gekommen. Sie war mit einer Freundin am Dienstagabend vor der Ferieninsel Koh Samui schwimmen, als beide mit den Tentakeln der Qualle in Berührung kamen. Die Frauen wurden ins Krankenhaus gebracht - aber die Frau aus Göttingen überlebte den Kontakt mit der Qualle nicht.

Würfelquallen leben in tropischen und subtropischen Gewässern in Küstennähe, allerdings in der Regel weiter südlich als Thailand. Nach Angaben der örtlichen Polizei könnten zwei Tropenstürme in jüngster Zeit die Tiere weiter nach Norden gespült haben. An den Stränden seien Warnschilder aufgestellt. Die Frauen hätten das womöglich nicht gesehen, weil sie im Dunkeln schwimmen gegangen seien.

Auch die gefährlichen Portugiesische Galeren wurden gesichtet

Doch nicht nur die Würfelqualle ist für Badende lebensgefährlich. In der Provinz Krabi wurden sogenannte Portugiesische Galeeren gesichtet, sagte der Chef des Hat Noppharat Thara Marine National Park, Sarayuth Tanthian.

Die Warnung betrifft auch die beliebte Inselgruppe Ko Phi Phi. Die Strände, an denen die Tiere gesichtet wurden, sollen nach Protesten der lokalen Tourismusanbieter zwar nicht komplett gesperrt werden. Es wurden aber Warnschilder aufgestellt. Werden Quallen gesichtet, ist das Baden verboten. Auch Erste-Hilfe-Sets mit Essig sind erhältlich.

Damit soll sich das Gift der Quallen neutralisieren lassen. Außerdem sollten die betroffenen Hautstellen auf keinen Fall mit einem Handtuch abgerieben werden. «Durch das Rubbeln können die noch inaktiven Nesseln entladen werden und für eine weitere Verschlechterung sorgen», sagt Wolf Groth vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin.

Essig und Backpulver helfen gegen das Entladen. «Das hat man aber am Strand eher selten dabei.» Helfer können Sand auf die Hautstelle streuen und anschließend zum Beispiel mit einer Kreditkarte die Nesseln abschaben. Auf keinen Fall sollten sie die Nesseln mit Süßwasser abwaschen, weil diese sonst aufplatzen könnten

Bei Kontakt mit Qualle nicht mit Handtuch reiben

Wer in tropischen Gewässern Kontakt mit einer gefährlichen Qualle hat, sollte das Wasser sofort verlassen. Ansonsten besteht schlimmstenfalls die Gefahr zu ertrinken. Außerdem wenden sich Betroffene am besten - wenn möglich - an die Strandaufsicht. «Ortskundige wissen meist, was dann zu tun ist.» Bei Atemnot, Übelkeit, Schmerzen oder Hautrötungen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Portugiesische Galeeren wurden in der Vergangenheit auch schon an die Strände der Ferieninsel Phuket gespült. In den Gewässern im Norden Australiens kommen die Quallen verhältnismäßig häufig vor. Ihr Gift ist sehr schmerzhaft und kann zu einem allergischen Schock führen - was potenziell tödlich enden kann. Kinder sind besonders gefährdet Bislang gab es in Krabi aber keine Berichte über Vorfälle, bei denen Touristen zu Schaden gekommen sind. (dpa/chs)

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