ArchitekturstudentenVorschläge für den Alfterer Jungfernpfad vorgestellt

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Alfter – Werden die Oedekovener irgendwann einmal durch den „Persken Park“ schlendern können? Der Vorschlag der drei Architekturstudenten Paula Beitnere, Luisa Dahmen und Florian Frieder von der Technischen Hochschule (TH) Köln-Deutz, einen solchen Park zu errichten, stieß jedenfalls am Mittwochabend bei den Projektvorstellungen zur künftigen Gestaltung des Jungfernpfades auf die größte Zustimmung. Rund 60 Teilnehmer folgten der Einladung der Initiativgruppe zur Umgestaltung des Jungfernpfades, die im Ratssaal im Rathaus in Oedekoven vier Projektideen vorstellte.

Seit November 2016 sammelte die Initiativgruppe in drei Bürgerwerkstätten Ideen und Konzepte zur künftigen Entwicklung des Areals zwischen ehemaliger Hauptschule, Friedhof, dem Katharina-von-Bora-Haus, der evangelischen Kirche und der katholischen Pfarrkirche. Im Frühjahr wurden Architekturstudenten der TH um den Lehrbeauftragten Jürgen Wulfkühler mit ins Boot geholt.

Die elf Studierenden, die Oedekoven vorher nicht kannten, verschafften sich im April zunächst einen Eindruck vor Ort. Nach einer Zwischenpräsentation in der TH in Köln Anfang Juni wurden nun vier Konzeptentwürfe den Bürgern und Bürgermeister Rolf Schumacher im Rathaus vorgestellt. Anschließend konnten die Anwesenden darüber abstimmen, welcher Entwurf ihnen am besten gefällt, aber auch welche Gestaltungsmöglichkeiten ihnen insgesamt am meisten zusagen, erläuterte Detlef Nath von der Initiativgruppe.

Wichtig war den Bürgern, dass der Jungfernpfad als „grüne Lunge“ erhalten bleibt, das heißt, viel Natur, keine zusätzliche Bebauung. Dies entspricht auch dem Wunsch von Detlef Nath, er zeigt sich aber demokratisch: „Wenn die Mehrheit allerdings anders entscheidet, dann ist das so.“

Der Siegerentwurf, der „Persken Park“ , greift den „Rekord aus Alfter“ auf, eine in den 1930er Jahren von einer Alfterer Baumschule gezüchtete Pfirsich-Sorte. Diese historische Züchtung wuchs seinerzeit entlang des Jungfernpfades. So könnten Bürger Pfirsichbäume spenden, die mit Stifterplaketten versehen werden und am Ende wie Alleebäume entlang der Hauptwege, also vom Rathausplatz, von der Kirche und von der ehemaligen Hauptschule aus, wachsen. „Dadurch entsteht ein Leitmotiv, das den Park nach und nach durchzieht, abhängig vom privaten Engagement der Bürger“, erklärten die angehenden Architekten. Aufgewertet wird das Areal zudem durch begrünte Einfallstore, eine Liegewiese oder eine Wildblumenwiese. Zudem schlugen sie einen Mehrgenerationenplatz, einen Bolz- und Abenteuerspielplatz vor dem ehemaligen Schulgebäude, einen Trimmpfad und einen Obstlehrpfad vor. Auch die Sichtbeziehung sollte verbessert werden. So könnte man beispielsweise vor der Pfarrkirche eine Aussichtsplattform installieren.

Viele der Aspekte finden sich auch in abgewandelter Form in den anderen Vorschlägen wieder. Zusätzlich schlugen Anna Schmitz, Janine Saam und Till Reuter in ihrem Projektentwurf „Grüner Pfad“ auch eine Orientierung an den historischen Pädchen, Apfelbäume, ein Café und Barfußpfade vor. Pergolas sollen die Entrees zu dem Areal zwischen Schulgebäude und Kirchen markieren.

„Grüne Lunge“ nannten Viven Bastian, Patrick Böhing und Kim Kelly Kellershohn ihr Konzept. Sie möchten die Wegeführung ordnen und können sich einen zentralen atriumförmigen Platz vorstellen. Am Eingang könnten Weinspaliere stehen, da vor mehr als hundert Jahren in diesem Gebiet Weinanbau betrieben wurde. In der Nähe des Friedhofes schlagen sie Urban Gardening vor mit Hochbeeten, die Schul- oder Kindergartenkinder bepflanzen.

David Pinnekamp und Florian Peters fokussierten sich auf die Terrassierung des Geländes. Wie auch in den anderen Entwürfen setzten sie sich für die Anpflanzung von Obstbäumen ein. Für einen möglichen zentralen Platz schlugen sie vor, sogenannte Schifffahrtscontainer aufzustellen. „Diese könnten je nach Bedarf von Vereinen oder Privatleuten genutzt oder gemietet werden, um hier zu feiern und Getränke auszuschenken“, so sie beiden Studenten. Auch einen Grillplatz konnten sie sich vorstellen. Konzepte und Wünsche werden jetzt den Ratsfraktionen vorgestellt, dann dem Gemeindeentwicklungsausschuss. (fes)

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