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WitterschlickBetreiber will Tongrube Emma um 4,5 Hektar vergrößern

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Südlich von Witterschlick wird bereits seit Jahrzehnten Ton abgebaut. Nun soll das Areal erweitert werden.

Südlich von Witterschlick wird bereits seit Jahrzehnten Ton abgebaut. Nun soll das Areal erweitert werden.

Alfter-Witterschlick – Während das Verfahren zur umstrittenen Erweiterung des Tontagebaus Schenkenbusch noch läuft – die Gemeinde sprach sich bereits mehrfach dagegen aus – gibt es nun einen weiteren solchen Vorstoß für ein Areal etwas weiter südlich in der Tongrube Witterschlick.

Das Unternehmen H. J. Braun will die Grube Emma vergrößern, um insgesamt 4,5 Hektar auf zwei Flächen: im Nordwesten um 2,6 Hektar und im Norden um 1,9 Hektar. Damit wüchse die gesamte Betriebsfläche von Emma auf 10,8 Hektar an. Abzüglich der Flächen für Wege und Schutzflächen wäre das Areal 9,6 Hektar groß. Maßvolle Dimensionen gegenüber der geplanten Erweiterung der Grube Schenkenbusch um 18 Hektar, die dann bis 110 Meter an Wohnhäuser heranrücken würde.

Blauton steht im Fokus des Tagebaubetreibers H. J. Braun, der seit 1911 Rohtone fördert, aufbereitet und veredelt. Dieser Rohstoff komme nach Angaben des Betriebs in gleicher Qualität in Nordrhein-Westfalen und sogar deutschlandweit nicht vor. Die Versorgung würde für die nächsten Jahrzehnte gesichert und bilde die Existenzgrundlage für das Unternehmen, das die Tongewinnung an die Firma Sibelco übertragen hat. Diese ist im Tagebau Schenkenbusch tätig.

Gesamtauswirkungen der Bergbaubetriebe sollen geprüft werden

Jeweils 15 Jahre sollen in den neuen Erweiterungsflächen der Rohstoff Ton abgebaut werden, von 2018 bis 2033 im jetzigen Feld 3 und der Nordwesterweiterung, anschließend von 2033 bis 2048 im derzeitigen Feld 4 und der Norderweiterung. Gerade die weitere zeitliche Ausdehnung des Betriebs sieht die Gemeindeverwaltung zurückhaltend.

Wegen der Nähe zu den Wohnstandorten und den zu befürchtenden Umweltauswirkungen könne dem nicht bedenkenlos zugestimmt werden, ist in der Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung am heutigen Dienstag um 17 Uhr im Ratssaal zu lesen.

Daher erhebt die Gemeinde einen Forderungskatalog, unter anderem sollen die Gesamtauswirkungen der Bergbaubetriebe in Witterschlick geprüft werden. Zudem fordert sie einen hinreichend großen Abstand zur Wohnbebauung, eine Untersuchung zu den Auswirkungen durch Lärm, Licht, Staub und Erschütterungen sowie den Nachweis von Schutzmaßnahmen und die Einhaltung von Mindestabständen zum Sportplatz Volmershoven, in dessen direkter Nachbarschaft sich die Norderweiterung befände.

Aufbau und Querschnitt der Schmale Allee nicht für Lkw-Verkehr geeignet

Knackpunkt ist laut Gemeinde, dass dieser auf einer Deponie errichtet wurde und daher die Tragfähigkeit des Untergrundes als problematisch eingestuft wird: „Ein Nachweis über die Auswirkung der Abgrabung auf die Standsicherheit des Sportplatzes wird gefordert.“

Andere Punkte der Stellungnahme betreffen eine frühe Rekultivierung, die Verringerung des Verkehrs sowie die Beteiligung des Unternehmens an Ausbau und Instandhaltung der Schmale Allee. Zwar sei zu begrüßen, dass diese anstatt der Hauptstraße in Witterschlick zum Abtransport genutzt werde, der Aufbau und Querschnitt der Straße sei jedoch nicht für Schwerlastverkehr ausgelegt.

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